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Alt 28.02.2018, 17:59   #7
Xenia
Lim-Fee
 
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Lieber Felix,

dein Paradebeispiel mit der indischen Familie, das du hier angeführt hast, ist aber nicht das Thema. Davon gibt es mehr als genug. Das ist gut so und anzuerkennen (obwohl Inder, Chinesen etc. ja auch nicht das Problem sind).

Außerdem störe ich mich daran, dass du einfügst, dass du von den Neuzugängen zu einer christlichen Weihnachtsfeier eingeladen wurdest. Ähnlich hat es Frau Merkel einmal geäußert, dass wir uns mehr mit der Bibel und unserer Religion befassen sollen, und nicht ständig darauf rumhacken, dass man sich mit dem Koran besser auskennt, als mit der Bibel.
Mich stört dabei, dass Religion zur Bedingung gemacht wird. Warum muss ich Christ oder Moslem sein, um überhaupt mitreden zu können?

Ich will eine gerechte Politik für alle, in der man nicht unterscheidet, wem man hilft. Es soll grundsätzlich um den Menschen gehen, ganz egal, ob es ein Moslem, ein Flüchtling oder "nur" ein Deutscher ist.

Hätte man nicht angefangen, kritische Stimmen als Nazis zu beschimpfen, wäre eine Diskussion darüber wahrscheinlich konstruktiver verlaufen.
So aber bekämpfen sich Leute wie in einer schlechten, zerstrittenen Familie: Man ist gezwungen in einer Wohnung zu leben und miteinander auszukommen und hat nur Vorbehalte gegeneinander.

Auch dieser nervende Vergleich, dass Gewalt gegen Frauen auch von deutschen Männern ausgeht, verfehlt die Diskussion. Natürlich hat es diese Verbrechen schon immer gegeben und es ist bestimmt nicht gutzuheißen. Aber jedes Verbrechen durch Zuwanderer, ist ein zusätzliches Verbrechen von Gästen, die wir willkommen geheißen und aufgenommen haben.

Es brodelt in den Menschen wie einst in der DDR. Die Angst ist berechtigt, dass einmal etwas geschieht, was sich keine Seite gewünscht hat.
Und alles was man hier schreibt, ist immer mit dem Hintergedanken verbunden, darf ich das überhaupt noch sagen.
Ist das nicht schon ein ganz übles und gefährliches Zeichen in unserer gepriesenen Demokratie?

Die wirtschaftspolitische Sicht will ich hier nur ganz kurz einbringen: Am Ende geht es nicht um das Wohl von Menschen, sondern darum, dass sie mit dem bisschen Geld, was sie verdienen oder an Hilfeleistung erhalten, die Großkonzerne füttern und die Aktionäre beglücken sollen.

Ich sehe in der aktuellen politischen Situation dieses Landes kein Umdenken, ganz im Gegenteil nimmt das Moralisieren zu. Auch die Medien tragen einen ganzen Teil Mitverantwortung, denn es werden oftmals die Dinge nicht dargestellt, wie sie in Wirklichkeit sind oder aber sogar verschwiegen.

Ein aktuelles Beispiel ist der Umgang mit unserer Essener Tafel. Von den Medien über die Schmierer, welche auf die Einrichtungen und Fahrzeuge Nazis sprühen, bis hin zu Angela Merkel, die die Entscheidung öffentlich kritisiert, anstatt diesen Ehrenamtlichen zur Seite zu stehen, die ihre Entscheidung sicherlich nicht leichtfertig und ohne Grund getroffen haben.

Auch ich war lange Zeit ehrenamtlich tätig, aber das ist vorbei. Solange wie diese Regierung im Amt ist, solange wie sich hier nichts verändert, müssen sie auf mein Engagement verzichten, weil die Probleme, die uns die Handlungsweise der verantwortlichen Politiker eingebrockt haben, nach ganz unten auf die Straße delegiert und aufgezwungen wurden.

Bevor man mehrere Millionen Menschen in kürzester Zeit mit völlig anderem kulturellen, ethischen und religiösen Hintergrund, auch aus humanitären Gründen, in einer Gesellschaft aufnimmt und verteilt, hätte man das Volk befragen müssen. Das verstehe ich unter Demokratie.
So aber kann dies nur zu einer bösen Spaltung führen und wer letztendlich die Nutznießer davon sein werden, dürfte allmählich klar geworden sein.
Denn was die etablierten Parteien zurzeit liefern, ist mehr als kläglich und beschämend zugleich, denn auch sie führen uns vor, wie Populismus funktioniert, das ist nichts anderes.

Mir ist bewusst, dass du viele Dinge, die ich hier aufgezählt habe, nicht erwähnt hast, aber ich wollte das einmal ganz allgemein aussprechen.

Lieber Gruß, Xenia
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