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Alt 12.03.2017, 10:16   #5
Kokochanel
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Lieber Erich,

ich verstehe dich durchaus und stimme dir dahingehend zu, dass Rockergangs nicht unbedingt zum Fürchten sind. Ich kenne diese Filme nicht, habe aber eigene Erfahrungen gemacht. Und die waren durchweg positiv.
Unser Hundetrainigsplatz war neben dem Vereinsheim einer bekannten Rockergang. Auch wenn wir als totale Spießer ihnen begegneten, waren sie immer freundlich, grüßten, unterhielten sich mit uns, normal eben - es gab nie ein einziges Problem.
So man hört, sollen die Banditos sich besonders für Kinder engagieren, die misshandelt werden usw., setzen sich mit den Eltern auseinander.
Zudem gibt es eine tolle, positive Geschichte, die ich aber hier öffentlich nicht breit treten möchte, da ich nicht weiß, wieviel Gerücht und Zufall und wie viel Wahrheit daran ist. Da ging es um eine andere Gruppe. Wenn es dich aber interessiert, erzähle ich sie dir gerne per PM.
Ich sehe die „echten brutalen Typen“ viel mehr bei den Rechten und Linken Autonomen, Hooligans als bei Rockern.


Fakt ist, dass man den Einruck hat, die Täter werden in Deutschland mehr geschützt als die Opfer, die Polizei darf nicht genug, die Gerichte entscheiden zu lasch.
Deine Aussage mit der Todesstrafe ist hart, aber sie trifft meine Einstellung. Sein Leben lang wird so ein Typ von der Gesellschaft finanziert, am Ende entlassen, weil er seinen Psycho-Arzt gelinkt hat und mordet weiter. Viel Mühe um so einen Bastard. Aber der kleine Junge ist tot. Die Familie wird es nie verwinden. In solchen Fällen, wo die Sachlage klar ist und der Täter lebenslang eine Gefahr für andere darstellt, wäre ich auch für die Todesstrafe.
Ich zumindest könnte es nicht verwinden, wenn es mein Kind wäre. So ist nicht nur EIN Mensch zerstört, sondern eine ganze Familie.

Selbstjustiz darf natürlich nicht sein, weil es nicht legal ist, wie du schon sagst. Aber:
„Versteh mich richtig, ich bin eigentlich ein absoluter Gegner der Todesstrafe, sogar für "normale" Mörder. Aber wer sich an Kindern vergreift, warum auch immer - der hat für mich keine Daseinsberechtigung mehr, egal, was er selbst vielleicht als Kind durchgemacht hat! “.
Sehe ich auch so.

Es gibt viele Menschen, die eine schlimme Kindheit hatten. Es mag eine Erklärung sein, dass einige davon selber zu abscheulichen Monstern werden, aber es darf keine Entschuldigung sein, die strafmildernd wirkt.
Aber das genau praktiziert unsere Gesetzgebung. Das ist sowohl ein Schlag ins Gesicht für die Opfer wie auch für all die, die „ganz normale Erwachsene“ wurden trotz schrecklicher Erlebnisse in der Kindheit. Und das ist die Mehrheit!

Die Medien mögen in der Verbreitung eine Rolle spielen, dennoch sind diese Fälle alle in Deutschland passiert, sehr schnell hintereinander in Folge. Ansbach, Oberhausen, Würzburg, der Mord an Frauen auch in Süddeutschland, der Hesse jetzt, Berlin der Anschlag, wieder Terrorwarnung in Essen., Silvester in Köln…Ich denke, diese Häufung von schwersten Gewalttaten muss die Regierung aufrütteln. Irgendwas stimmt in der Waage in unserer Gesellschaft nicht mehr.

Wir brauchen mehr gut begleitete Jugendzentren, mehr Sozialarbeiter, strengere Jugendämter. Und wir müssen natürlich alle hinschauen, wenn ein Kind oder Jungendlicher offensichtlich familiär in Not ist.

Zunehmende Armut, Vernachlässigung der Kinder - kommt auch häufig bei gut situierten Familien vor, (psychische Kälte, zu hoher Leistungsdruck , Einsamkeit, fehlende Nest-Wärme, weil die Eltern mit ihrer Karriere beschäftigt sind , saufen oder sonst wie verhindert) Gewalt-Spiele und Filme, zunehmende Verdummung und sprachliche Inkompetenz, sowie die Fähigkeit Probleme über Gespräche zu lösen – all das ist Zündstoff für solche Gewalt. Nicht nur Asylantenkinder haben Traumata, auch deutsche Kinder…

Du als Lehrer wirst es am besten wissen und auch ich habe diese Erfahrungen mit meinen Schülern gemacht.
LG von Koko
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