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Alt 01.03.2012, 09:09   #14
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
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Hallo Falderwald,

Ich bin dir außerordentlich dankbar, dass du mir so ausführlich geantwortet hast. Da ich wegen meiner Behinderung große Probleme mit dem Schreiben habe, hat meine Antwort etwas länger gedauert.

Ein paar Gedanken noch:

Zitat:
Zitat von Falderwald Beitrag anzeigen
Hi Fridolin,

die mir bekannten Limericks sind alle im Amphibrachys geschrieben, die von dir benannten Wanderer Limericks kenne ich nicht.
Da lässt dich dein Gedächtnis im Stich, einer von dir aus dem Lim-Faden:

Zitat:
Zitat von Falderwald Beitrag anzeigen
Wanderer kommst du nach Polen,
sei dir ganz dringlich empfohlen,
achte in Ruhe
auf deine Schuhe,
dort wird dir alles gestohlen.
Mir sind Wanderer-Lims zu eintönig, damit lässt sich nur beschreiben, was dem Wanderer passieren kann, bzw. wovor er sich in Acht nehmen soll, wenn er irgendwo hinkommt. Ich habe mich auch mal damit versucht (allerdings nicht durchgängig daktylisch, wie ich jetzt weiß:

Wanderer, kommst du nach Thurgau,
gibt Acht auf die Gräfin von Burgau.
Besonders im Jänner,
da schlachtet sie Männer
und füttert die Kerle der Burgsau.

Zitat:
Zitat von Falderwald Beitrag anzeigen

Ich behaupte sogar, ein streng klassischer Limerick sollte im A. geschrieben sein.
Dem würde ich mit der Einschränkung zustimmen, dass es den "klassischen" Limerick nicht gibt. Nachdem du mir nun dankenswerter Weise die metrischen Zusammenhänge zwischen Daktylus Amphibrachys und Anapäst erläutert hast, meine ich, dass man den Aufbau des Limericks nach antiker Versbezeichnung wohl auch als anapästisch-daktylisch klassifizieren könnte nach diesem Lautmuster.:

da da dam da da dam da da dam
da da dam da da dam da da dam
da da dam da da dam
da da dam da da dam
da da dam da da dam da da dam

Die Crux bei dieser Theorie ist aber in der deutschen Sprache, dass es kaum Wörter gibt, die anapästisch sind, also muss man hier wieder mit Auftakten arbeiten, und schon sind wir wieder bei Daktylen oder Amphibrachen, je nachdem, wo die Hebung zu stehen kommt.

Diese innige Beziehung dieser dreisilbigen Versfüße hat wohl auch die von mir genannten Autoren veranlasst, Daktylen, Amphibrachen und Anapäste unter dem Oberbegriff "Daktylische Verse" abzuhandeln. Auch die im Internet zugänglichen Systeme zur Metrumanalyse (z.B. Metricalizer) treffen diesbezüglich keine Unterscheidung.



LG Fridolin
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