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Alt 24.12.2011, 14:41   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, larin!

Ein schöner Text, der Schönes beschreibt!

Nicht nur das wechselnde Reimschema, auch gewisse Unregelmäßigkeiten darin machen das flüssige Lesen allerdings schwerer als erwartet.
Schauenwirmal:

ABABC
"wären/bescheren" ist nicht ganz astrein, aber das fällt kaum auf. Dass "Bitterkeit" (C) aber erst 7 Zeilen später einen (zufälligen?) Reim findet, das fällt schon auf. (In Z3 ist übrigens ein Punkt hinters Komma gerutscht!)

DDEEF
Die gereimte Verbindung zu S3 ist ungewöhnlich (F). Das stört den Gesamtrhythmus, da somit die normalerweise nachgestellte Zeile 5 in der Folgestrophe zur 1. Zeile wird.

FCGGC
"näher/eher" ist nicht perfekt, aber zulässig.

HHC.

Wie gesagt - das Gewöhnungsbedürftigste ist die unregelmäßige Verteilung von C sowie der strophenübergreifende Reim F.
Und die Strophenkerne, die jeweiligen Vierzeiler?

Wir haben der Reihe nach ABAB, AABB und ABBA.
Wäre nicht deine wunderbare Sprache und der damit zutiefst vermittelte Inhalt, ich hätte weniger Gutes zu so einem Sammelsurium zu sagen!

Dass du es dennoch schaffst, diesem "Gerüst" soviel Wortmagie einzuhauchen, spricht für dein dichterisches Genie...aber überlege mal, um wieviel besser dies noch sein könnte, wenn ihm eine geordnetere Abfolge zugrundeläge, die den Hörer im Zusammenspiel mit deinen Sprachzauber noch harmonischer durch die Zeilen wiegte!

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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