Thema: Wir Frauen
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Alt 12.10.2009, 20:00   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
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lieber basse,

rrrrrr - wie konnt ich denn das vergessen! schon eingefügt.

"peer gynt" ist nicht nur ein märchen , sondern wurde vom norwegischen dramatiker ibsen in bühnenfassung gebracht. die beiden hauptfiguren "peer gynt" (männlich) und "solveig" (weiblich) sind fast schon so etwas wie archetypen, auf jeden fall gegenspieler / liebespaar . die dynamik der beziehung nimmt hier aber einen anderen verlauf wie bei romeo/julia, othello/desdemona usw...

peer gynt sucht sein "königreich" - es treibt ihn für lange zeit weit hinaus in die welt, während solveig daheim auf ihn wartet. alt geworden, kehrt er am ende seines lebens heim und entdeckt, dass sein "königreich" die ganze zeit im herzen solveigs war, die auf ihn gewartet hat.....

männerwunschtraum oder doch ein stück realität?
edvard grieg vertonte das thema in der "peer-gynt-suite".

frauen tragen "es" (das leben), wagen "es" (auch heute ist eine geburt nicht einfach nur ein spaziergang und könnte eine frau das leben kosten), frauen pflegen (meist) einen anderen (weil offeneren ) umgang mit gefühlen.

wird das , was frau für die gesellschaft leistet, bereits entsprechend gewürdigt? (kindererziehung, altenpflege, haushaltsführung. nach wie vor in der mehrheit frauensache! folge davon: öfter teilzeitarbeit, verdienstentgang, niedrigere pension. neuste entwicklung in deutschland: nur-hausfrauen erhalten bei einer scheidung- auch nach zwanzig jahren ehe- keine alimentation, sind dann also quasi "mittellos"....)
ist der anteil an frauen in führungspositionenn repräsentativ für die gesellschaft? ich denke, in diesen bereichen wird noch geraume zeit eine baustelle sein....

last but not least: "mann -sein" bedeutet für mich mehr, als bloß den macho raushängen zu lassen !( obwohl so ein bisschen "macho"- gehabe ja ganz attraktiv ist..; zumindest vorübergehend. aber wenn es ans eingemachte geht, wird präpotenz unpraktisch - welche auch immer). daher besser: begegnungen auf augenhöhe!

statt "emanzipiert" würde ich sagen : selbstbewusst.
die selbstbewusste frau von heute hat den zugang zu ihrem gefühlsleben nicht verschüttet, will sich auch nicht "männlich gebärden" (oder gar anziehen) - und das erfordert natürlich ein gegenüber, das dementsprechend auch selbstbewusst UND gefühlserfahren ist.
genau dieser umstand macht aber vielen männern angst! zum einen gibt es eine erkleckliche anzahl von männer, deren dominanzanspruch so groß ist, dass sies kaum ertragen könnten, wenn "frau" mal den mund auftut , zum anderen sind viele männer damit überfordert, wenns um den umgang mit gefühlen geht( sowohl mit eigenen als auch mit fremden).

so zumindest sieht es aus meiner sicht aus.
das heißt nicht, dass es nicht auch bereits viele, viele männer gibt , die sich redlich um einen dialog bemühen, aber derzeit herrscht immer noch ein deutliches ungleichgewicht. ( so wie es ein ungleichgewicht zwischen "alter welt" und den "neuen welten" gibt..)

und der aufruf am ende des gedichtes sagt unmissverständlich ( aber wie du selber siehst , braucht "mann" selbst dafür eine erläuterung):

stelle dich an meine seite, mann !
nicht vor mich . nicht über mich.
vertrau mir. ich bin dir gut.


die, die diese botschaft aussenden , sind frauen.
den weibern kann "mann" ja getrost aus dem weg gehen!

liebe grüße,
larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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