Hi, Chavi!
Schön das! Ein paar Details:
Meine Äste schützen Menschen,
Hier würde ich am Zeilenende das Komma streichen.
vor dem Regen, vor dem Wind,
und die Blätter an den Zweigen
sind den Kindern wohlgesinnt,
dienen manchmal auch zum Spielen,
wenn kein Teddy ist zur Hand,
Vermeide Inversion: "ist kein Teddybär zur Hand." - Nächste Zeile neuer Satz.
leise rascheln und verstecken,
das ist allen wohlbekannt.
Meine Wurzeln sind die Lager,
"Lager/-lage" vermeiden. Altern.: "Meine Wurzeln fassen Tage,"
manchmal sonnenwarm und schwer,
sind zum Schlafen Unterlage,
Kein Komma.
jenen Menschen von weit her.
"allen" statt "jenen"?
Doch der Winter kommt beizeiten,
bin dann selber nackt und leer,
kann nicht mehr als Schutzbaum dienen,
fällt mir das auch richtig schwer.
Schneebedeckt ist nun die Erde,
alle Menschen sind jetzt fort,
wurden freundlich aufgenommen,
lernen schnell das deutsche Wort.
"rasch" statt "schnell"?
Frühling wird es wieder sein
"werden" statt "sein" - wegen der Kadenzenfolge.
und mein Blätterkleid glänzt lind,
Kinder kommen mich besuchen,
spielen froh im Morgenwind.
Wirklich sehr human und idealistisch geschrieben. Leider würde die prosaische Realität noch ein paar Stophen hinzufügen:
Und dann brennen Flüchtlingsheime,
und man prügelt in den Schulen
fremde Kinder auf den Gängen,
denn mit Juden oder Schwulen
sehen manche schlimme Feinde
eines völkisch starken, reinen
Stammes von gar edlem Blute,
gegen die sich zu vereinen
Eile not tut, sich zu wappnen,
und sie tragen ihre kalten
Taten vor wie stolze Banner,
die sie gar in Ehren halten.
Traurig ist ein solches Trachten,
menschlich klein und primitiv,
wenn der Dämon Angst sich reget,
der zuvor in manchen schlief.
Und sie sägen an den Ästen
jenes Baumes Empathie,
und sie pissen auf die Wurzeln:
Früchte tragen soll er nie!
Gern gelesen!
LG, eKy