Samstagabend in der Stadt
Der Tag ist abgeschminkt, und an der Wolkenwatte
klebt grau der Abrieb noch geschönter Illusionen.
Betäubte Diener, die verstreut darunter wohnen,
vergessen stumm das Licht, das er zu geben hatte.
Entlang des blassen Rinnsteins huscht die erste Ratte
den Resten nach, die ihre dunkle Gier belohnen,
und wesenlose Schatten, die das Auge schonen,
verbergen Krankheit, Staub und alles Übersatte.
Der Rausch der Nacht muss erst noch Anlauf nehmen,
die Wollust räkelt sich in seelentiefen Kissen
ein kleines Weilchen noch, solange das Gewissen
noch Abend fühlt, die grelle Neonflut zu zügeln,
bevor es sich erhebt, um auf geschwellten Flügeln
zu tun, wofür wir uns im Morgengrauen schämen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.
Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Geändert von Erich Kykal (28.03.2018 um 02:20 Uhr)
|