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Alt 25.01.2012, 23:04   #4
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Hallo wüstenvogel,

in der Tat ist der Text von der äußeren Form her auch für mich gewöhnungsbedürftig.

Das mag daran liegen, daß ich selbst ein typisch konservativer Vertreter der "klassischen Fraktion" bin und die neuere Lyrik sträflich vernachlässigt habe.
Ich bin also nicht der Richtige, hier eine Kritik an den formalen Dingen anzubringen.
Und wie du selbst schon schriebst, kam es dir hier mehr darauf an, den Inhalt möglichst knapp auf den Punkt zu bringen.

Und das wiederum, so finde ich, ist hier durchaus als gelungen zu betrachten.
Ich las zuerst den Text und mir fiel sofort die Aussage "sich selbst im anderen sehen" ins Auge.
Dann las ich in deiner Antwort an Stimme, daß du dich auf eine unserer Konversationen bezogst.

Das freut mich sehr, denn wie ich sehe, ist dieser Grundgedanke gut angekommen und aufgenommen worden.
Ich denke, das o. a. Zitat ist eine Fähigkeit, die jeder besitzen muss, um (s)ein Selbstbewusstsein zu entwickeln.
Nur wer in der Lage ist, sich in jemand anderem zu erkennen, der wird sich auch sich selbst als individuelles Wesen bewusst.
Diese Fähigkeit ist wohl im menschlichen Wesen am weitesten entwickelt.
Daraus entwickelt sich die Fertigkeit des Mitleids, die im Wesentlichen nicht angeboren ist, sondern je nach Charakter und kultureller Prägung variieren kann.
Aus diesem Mitleid heraus entspringen alle positiven zwischenmenschlichen Gefühle und deshalb ist diese Stelle auch ganz wichtig, denn erst dies ermöglicht den Menschen ein friedliches Zusammenleben und zivilisierte Reife, auch wenn ständig dagegen verstoßen wird, wie uns das tägliche Leben immer wieder beweist.

Daran kann nur jeder selbst arbeiten.
Und manchmal kommt uns allen dieses Mitleid abhanden und man schießt selbst über das Ziel hinaus.
Gut ist es dann, wenn man sich besinnt und auf den obigen Satz zurückgreifen kann.
Vielleicht gelingt es dem ein oder anderen dann, sein Verhalten zu überdenken und dementsprechend zu revidieren.

In diesem Sinne hat mir der Text wirklich gut gefallen, zumal ich auch allen anderen Punkten uneingeschränkt zustimmen möchte.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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