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Alt 08.11.2014, 11:01   #24
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Moin AZ,

ich glaube, der Vergleich mit den Grabenkämpfen verschiedener Fangruppen von Fußballclubs hinkt ganz gewaltig.
Das kann man nicht miteinander vergleichen, obwohl sicherlich manche Primitivlinge den auserkorenen Club auch zur Weltanschauung erheben.
Da hat es sicherlich auch manche "Schlachten" gegeben, aber im Vergleich dazu, was Religionen immer wieder angerichtet haben, sind das nur Peanuts.

Denn beim Glauben geht es um eine grundsätzliche psychische Infektion, die durch die grausamste Manipulation in den allermeisten Fällen schon im Kindesalter menschenunwürdig durchgeführt wird.
Es geht dabei nur um Unterdrückung und das Verhindern von freier, geistiger Entfaltung. Es soll schon den Kindern der Wille gebrochen werden - das ist abartig und widerspricht allen Menschenrechten.
Wenn man einen solchen "Dogma-Klotz" am Bein hat, dann wird das eigene Tun und Handeln immer wieder davon beeinflusst, das ist wie ein ewiges Trauma.

Und das übliche Argument des "Guten" spielt dabei immer wieder eine Rolle.

Ich möchte an dieser Stelle einmal auf das sogenannte "Euthyphron-Dilemma" hinweisen:

Ist etwas deswegen ethisch und moralisch richtig, weil es dem Willen einer "Gottheit" entspricht oder ist es an und für sich richtig und wird aus diesem Grund von der "Gottheit" so gewollt?
Wenn das "Richtige" nur durch die Gottgefälligkeit bestimmt ist, dann sind Begriffe wie "gut" und böse" inhaltslos und entsprechen somit nur dem Willen dieser Gottheit.
Es gäbe also keine Kriterien, wonach "gut" und "böse" definiert werden könnten.

Wenn allerdings "gut" und "böse" eigenständige Eigenschaften aufweisen, dann wäre die Gottgefälligkeit keine Erklärung und damit auch kein unterscheidendes Merkmal als Bedingung für ein ethisch-moralisches Urteil.
Daran wäre dann auch die "Gottheit" gebunden, sofern wir vom lieben(den) Gott ausgehen.
Somit würde diese Norm dann zur höchsten Instanz, die sogar dem göttlichen Willen übergeordnet ist.
Mit welchen theologischen Lehren wäre das dann vereinbar?

Der Agnostiker glaubt zwar, die Neutralität für sich zu beanspruchen, ist aber im Grunde genommen nicht besser, als der gläubig Religiöse, denn zumindest räumt er die Möglichkeit der Existenz einer Gottheit und dem ganzen dazugehörigen und unsinnigen Brimboriums ein, denn er nimmt ja an, dass die Existenz "höher Mächte" ungeklärt oder nicht zu klären sei.

Ich halte das für genau so absurd, wie den Götterglauben selbst und nenne den Agnostiker einen Drückeberger, der intellektuell gar nicht in der Lage ist, für sich eine Entscheidung zu treffen und zudem zu feige, hier eine klare Position zu beziehen, nach dem Motto, sich alle Möglichkeiten offen zu halten.

Der Agnostiker ist also nichts anderes als ein besserer Opportunist.

Der bekennende Atheist hingegen ist Realist. Er glaubt nicht an das heilige Hymen, Wunder, Engel, Dämonen, den Satan oder an das liebe Göttchen und bezieht klare Stellung gegen diesen ganzen hirnverbrannten Unsinn, diese Seuche und Pest, welche die Menschheit wahrscheinlich seit Erlangung des aufrechten Gangs schon vergiftet.

Selbst die gemäßigste Religion ist inakzeptabel oder sollte es zumindest für den klaren, ethisch und marolisch geprägten Verstand sein, denn egal ob Bibel oder Koran, worauf auch immer sie aufgebaut ist, erlauben Sklaverei, Diskriminierung gegen Homosexuelle, Frauen und Minderheiten und Völkermord.

Das sind die Ursprünge und all diese armen verwirrten Gläubigen erschaffen sich daraus ihren eigenen psychischen Potenzheber namens "Gott", weil sie ohne gar nicht existieren, geschweige denn sterben können.
Wie ärmlich ist das denn? - Geistiges Viagra!

Es mag ja sein, dass einem Sterbenden mit Empathie begegnet werden sollte, doch meine Spiegelneuronen lassen das so nicht zu.
Es widerspricht nämlich meinen ethischen Grundsätzen, einen Sterbenden auch noch mit Lügen und Wahnvorstellungen zu füttern, weil ich davon überzeugt bin, dass dies nur Hirngespinste sind, die erfunden wurden, um Menschen und ihren freien Geist zu unterdrücken.

Ich sage es noch einmal: Religion und Glauben sind die primitivste Philosophie für das Volk, für Menschen mit unterentwickeltem Selbstwertgefühl, die eine höhere Macht brauchen, um ihr jämmerliches und kümmerliches Dasein hier auf Erden fristen zu können.

Religion ist das Rassistischste, das ich mir überhaupt nur vorstellen kann.

Wir haben das hier bei uns schon im Mittelalter erlebt und die Gegenwart zeigt es auch immer wieder auf die schrecklichste Art und Weise.

Und ich werde solange ich das kann, gegen diese dummen und gefährlichen Aberglauben zu Felde ziehen.

Ich halte es da mit der Aussage von Mario Gruber vom 11.02.2014:

Zitat:
Zitat von Mario Gruber
Politische, kulturelle und soziale Einflüsse von Geistlichen werden von vielen Menschen akzeptiert und sogar respektiert, egal wie irrational oder fremd dieselben Aussagen in einer anderen Religion oder gar ohne klingen würden. Glaube wird oft als Tugend gesehen, Glaube zu hinterfragen jedoch nicht. Wenn etwas aus menschlicher Sicht nicht Sinn macht, kann es trotzdem aus religiöser Sicht Sinn machen. Allein in den letzten zwei Monaten verliefen Bewegungen gegen die Homo-Ehe in Kroatien, Abtreibung in Spanien und Euthanasie in Österreich erfolgreich. Man zwingt Menschen weiterhin langsam zu sterben, man drängt sie in sozial aussichtslose Situationen und gewährt ihnen nicht einmal Gleichberechtigung und ein glückliches Leben. Alles bloß, weil das Prinzip einer Religion und die „Seele“ eines Menschen wichtiger sind als sein Wohlbefinden. Eine Institution, die auf solch unfassbarem intellektuellem Müll basiert, darf unter keinen Umständen ihr Dogma als gottgewollt verbreiten und ihre Macht nützen, um die Gesetzgebung zu beeinflussen.

Liebe Grüße

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)




Geändert von Falderwald (08.11.2014 um 11:14 Uhr) Grund: Fehlerteufelchen
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