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Alt 11.11.2014, 20:18   #29
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hallo AZ,

in dieser ach so aufgeklärten Zeit, in der dank Internet (bei uns) fast jeder Zugang zu den Schriften der Philosophie und Wissenschaft haben könnte, kann es ja nur noch Bequemlichkeit sein, welche die Leute vom Denken abhält und sie statt dessen lieber glauben lässt.

Es ist ja auch wirklich bequem für alle Seiten, wenn die Menschen von einer vorgekauten Weltanschauung manipuliert werden.

Nur funktioniert dann das Zusammenleben auf die Dauer in einer globalisierten Welt? Oder wird es immer wieder Konflikte bezüglich der unterschiedlichen Weltanschauungen geben?

Du nennst Mao. Von ihm stammt die Mao-Bibel, seine Weltanschauung ist die offizielle Leitidee staatlich politischen Handelns in China bis heute.
Du nennst Stalin, sein Ideal war der Marxismus und Leninismus.
Das ist und war beides auch nicht besser.

Hitler hingegen war alles andere als gottlos, nur ein Beispiel an dieser Stelle:

"So glaube ich heute im Sinne des allmächtigen Schöpfers zu handeln: Indem ich mich des Juden erwehre, kämpfe ich für das Werk des Herrn." (A. Hitler, Mein Kampf. München 1941, Bd.1, 70)

Tja, das und der Nationalsozialismus ergaben die bekannte Geschichte.

Zitat:
Es ist immer so schön einfach, die Welt in Gläubige und Ungläubige zu unterteilen.
Das stimmt, denn das macht jeder "Gläubige" (insgeheim) mit jedem "Andersgläubigen". Das nenne ich subtilen Rassismus mit überwiegend ideologischem Charakter.

Ideologie bleibt Ideologie, egal wie man dieses Kind nennt. Allen Ideologien, also auch den Religionen, wohnen bestimmte Geisteshaltungen und Gesinnungen inne.

Und solange "religiöse Traditionen" dazu beitragen, Minderheiten (wie z.B. Homosexuelle) zu diskriminieren, Frauen schlechter zu stellen, Sterbehilfe zu verweigern etc., solange muss es Widerspruch dagegen geben.

Und dazu werde ich meine Meinung sagen, ob sie nun anderen gefällt oder nicht. Für mich gibt es keinen Unterschied zwischen "gemäßigten" und "fundamentalistischen" Gläubigen. Ihr Glaube beruht auf demselben Dogma.
Ich werde auch ständig mit diesem "geistig-geistlichen Müll" konfrontiert.

Missionseifer würde ich das nicht nennen. Ich will ja schließlich niemanden zu einem Glauben bekehren.
Aber zu Widerspruch und zum Nachdenken scheinen meine Worte ja alle Male anzuregen.

Das wird meinen Absichten schon gerecht.


LG

Falderwald


Moin Hans,

natürlich, wenn du die "schlechten" Motive suchst, dann wird du sie auch finden. Jede Medaille hat zwei Seiten.

Wenn aber jemand geistig fit ist und aus dem Leben scheiden möchte, dann ist das sein gutes Recht und mir fällt gerade kein wirklicher Grund ein, warum ihm das verweigert werden sollte.

Es ist ja nur eine Möglichkeit, nicht mehr, niemand muss sie für sich in Anspruch nehmen.

Zitat:
Nein, nein, nein. Die Hospize verfügen alle über Schmerztherapiepläne, mit denen der alte oder vom Tod gezeichnete Mensch „würdig“ sterben kann und nicht
Zitat:
qualvoll zu krepieren
Ja, sie werden unter Drogen gesetzt, manche macht das so hilflos, dass ihnen der Hintern abgeputzt werden muss, weil sie gar nicht mehr wissen, wer sie sind.

Es mag andere geben, die freuen sich über jede Lebensminute, die ihnen geschenkt wird, die können das ja auch voll auskosten, aber für viele wäre es eine grauenhafte Vorstellung, die letzten Tage so dermaßen "bedröhnt" zu begehen.

Und mach dir keine Sorgen, freiwillig würde ich auch niemals Sterbebegleiter werden, dazu taugt ein so zynisches Arschloch wie ich nicht. Dessen bin ich mir wohl bewusst.

Das überlasse ich denjenigen, die sich dazu berufen fühlen.


Liebe Grüße

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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