Thema: Slumdog
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 10.08.2012, 11:07   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Slumdog

Ich war ein Kind von sieben Jahren,
da holten sie mich in der Nacht,
und haben, weil sie grausam waren,
die Augen mir herausgemacht.

Ein armer Krüppel weckt Erbarmen!
Sie hießen mich an Ecken stehn,
mit ausgestreckten, dünnen Armen
um Mitleid und um Münzen flehn.

Was aus mir hätte werden können,
wen kümmert es im Licht der Welt?
Das Leben weiß mir nichts zu gönnen:
Kein Augenlicht und auch kein Geld!

So seht ihr mich ein ganzes Leben
im Dunkel singen um mein Brot.
Was ich verdiene, muss ich geben.
Ich wünschte mir, ich wäre tot!


(Dieses Gedicht wurde inspiriert durch eine Episode aus dem Film "Slumdog Millionaire".)
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (15.08.2012 um 01:29 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten