Thema: Slumdog
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Alt 24.08.2012, 23:00   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Lieber eKy,

"oh mein Gott" - und ich meine nicht dich, aber auch nicht den Gott.

Dein "Slumdog" zerreisst vom Betrachter aus, von Machenschaften aus gesehen.
Walthers Kommentar spielt mit hinein, deine Antwort ebenso. Wie soll man es noch "besser" machen?
eKy, ich glaube nicht, dass vor 25 oder mehr Jahren "die Anklage" mehr bewirkt hätte. Sie wäre dem Alter gerechter geworden, aber hätte sie mehr bewirkt?
Vor 25 und mehr Jahren lebten wir Einzelnen noch nicht in diesen "informativen" Welten und Zeiten. Wir erschrecken heute mehr, weil wir schneller und mehr zu lesen bekommen, was bis dahin für uns nicht stattfand. Wir unterstellen zu eilig, dass es "früher" nicht so gewesen ist. Wir erfahren heute, ob der "lockenden und reißerischen" Medienart, auch Nachrichten, die mit Wahrheit nichts zu tun haben.
Wir werden einerseits geimpft, gemachte Tragödien zu ignorieren, weil sie gemacht sind. Die Tatsache, dass sie vollbracht wurden, wird nicht beachtet und nicht verfolgt.
Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass es noch nie wirklich anders gewesen ist, nicht in Massen nicht in Einzelschicksalen.
Der Mensch, die Menschen waren immer grausam. Noch nie hat sich einer wirklich für den und die Menschen eingesetzt. Es ging immer um Macht, Staat und Eingang in die Geschichte.
Dichter blieben stets die "kleinen Wecker". In ihrer Zeit ungehört und nach Jahrzehnten und Jahrhunderten gepriesen, weil ...

Lieber eKy, ich bin bewegt und "wütend", wegen der bleibenden Zeitverschiebung. Dein Gedicht passt und ist mehr als gut.
Vielleicht bleibt wirklich nur die Kunst der Sprache, die hoffentlich einst gehört wird. Du beherrschst sie.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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