Falsch gemünzt
Falsch gemünzt
Die Münzen fallen falsch, aus Lug und Trug geschlagen:
Sie klingen leer, sie tönen hohl. Aus alten Tagen
Gibt es noch letzte, die die echte Prägung tragen.
Sie sind es, die in schwarzer Zeit die Wahrheit sagen.
Der Griff ins Volle ist der Griff in große Leere.
Versprechen sind gebrochen, Blei die dunkle Schwere,
Die Leichtigkeit erdrückt. Betrug ersetzt die Ehre.
Weil falsch gemünzt Erfolg hat, ist die neue Lehre,
Dass alles gut ist, was nur nützt und Taschen füllt.
Der Philosoph ist in ein schlechtes Tuch gehüllt -
Der Mörder ist es, der an diesen Tagen brüllt
Und seinen Preis laut fordert, den man ihm bezahlt.
Vom Sieger ist bekannt, der Stolz geschwollen prahlt,
Dass er sich gern in seiner eitlen Ruhmsucht aalt.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
Alle Beiträge (c) Walther
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