18.01.2012, 21:09
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Erfahrener Eiland-Dichter
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Im Jahrbuch der Lyrik 2011
.Im Jahrbuch der Lyrik 2011
Ein Narr, auf Wanderschaft durch leere Räume,
trägt eine Schellenkappe und er lacht
schon lang nicht mehr; die alten Narrenträume
sind ausgeträumt. Um ihn herum die Pracht
von strahlend weiß bemalten, leeren Wänden,
gemauertes Papier steht still und stumm.
Zwei Gegenstände hält er in den Händen,
die ihm entgleiten, ganz nach Narrentum.
Kristall und Feder sinken in den Boden;
er geht hinaus, die Hände sind jetzt leer
und schwarze Wände künden von zwei Toden,
denn nach dem letzten Narr kommt niemand mehr.
Im Regen steht ein Narr allein und weint
im Chiffretanz der Welt. Die Sonne scheint. .
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