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Alt 19.01.2012, 13:21   #5
ginTon
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hallo stimme,,

Ich muss sagen, dass ich als ich anfing Lyrik zu schreiben (das war 2005) mich zunächst an Klassikern und Romantikern orientierte. Danach folgte eine Zeit, des von Anderen keine Gedichte Lesen Wollens, aus der Tatsache heraus
meine eigene Stimme zu finden. Letztes Jahr ging ich dann dazu über, da mir ein sehr guter Freund (Schreiber und Maler) mir riet, wenn ich Lyrik schreibe, dann muss ich mich auch theoretisch mit anderen Stilen Epochen etc. auseinandergesetzt haben. Die Folge war, dass ich mir Bücher über Bücher kaufte und las und auch anfing mir Anthologien zu bestellen.

Ich muss zugeben, dass das Jahrbuch vom Gehalt der Werke mit zu den besten Anthologien gehört, welche ich zu lesen bekam. Zuerst kaufte ich das Jahrbuch 2011, welches mich regelrecht begeisterte. Natürlich sind Form und Reimgedichte nur spärlich vertreten, aber selbst jene welche dort stehen sind von ihrer Klarheit sehr gut geschrieben.

Jedes Jahrbuch unterscheidet sich irgendwie, da immer als Herausgeber Christoph Buchwald sowie ein Dichter als Mitherausgeber agiert. Ich habe vorgestern nun auch das 2008 (Mithrg. Ulf stolterfoht) und 2009 (Mithrg. Uljana Wolf)bekommen, da man die Bücher bei Amazon schon für 4euro bekommt. Natürlich ist auffallend, dass die Bücher, zumindest die Neueren, vor allem mit Prosagedichten voll gespickt sind, aber ehrlich gesagt kann man ja über diesen Stil erst Recht behaupten, dass er komplett klar und deutlich ausformuliert ist, d.h. ohne viele Metaphern usw. geschrieben wird? Das verwechselst du denke ich mit anderen modernen Stilepochen, oder?

Zitat:
Ein Narr, auf Wanderschaft durch leere Räume,
trägt eine Schellenkappe und er lacht
schon lang nicht mehr; die alten Narrenträume
sind ausgeträumt. Um ihn herum die Pracht

von strahlend weiß bemalten, leeren Wänden,
gemauertes Papier steht still und stumm.
Zwei Gegenstände hält er in den Händen,
die ihm entgleiten, ganz nach Narrentum.

Kristall und Feder sinken in den Boden;
er geht hinaus, die Hände sind jetzt leer
und schwarze Wände künden von zwei Toden,
denn nach dem letzten Narr kommt niemand mehr.

Im Regen steht ein Narr allein und weint
im Chiffretanz der Welt. Die Sonne scheint.
Zu deinem Text, er ist sehr gut geschrieben und auffallend gut gefallen mir persönlich die Zeilenumbrüche und Zeilensprünge. gefällt mir das Werk

liebe Grüße gin
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Geändert von ginTon (19.01.2012 um 13:31 Uhr)
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