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Alt 28.01.2012, 07:51   #7
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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hallo chavali,

auch wenn der text fiktiv ist, vermittelt er mir doch beim lesen eine unheheure authentizität und ausdrucksstärke.
man spürt die emotionale keule, die den ich-erzähler getroffen hat und weiß: ja- so oder so könnte es gewesen sein!

stünde ich selber vor dieser zu ordnenden schachtel, so wüsste ich wahrscheinlich nicht, was ich davon "entsorgen" oder "behalten" sollte.
(eine entschiedung, die man ja gemeinhin beim ordnen so trifft)
aber "behalten" -angesichts des todes: das ist eine glatte ironie!

wahrscheinlich würde ich es doch der nachwelt überlassen, was sie mit den sehr persönlichen dingen anstellen will.
kann sein, dass man zuletzt das bedürfnis hat, noch einmal alles zu erklären, um wenigstens posthum richtig verstanden zu werden.
ich zweifle mittlerweile, ob das auch möglich ist.

irgndwann mal hörte ich jemanden gescheiten sagen:

wahrscheinlich hat jeder mensch in sich so einen punkt oder wesenszug, wo er den anderen immer ein rätsel und geheimnis bleiben wird.

wie dem auch sei:
zumeist müssen die nach uns ordnen, was wir ihnen hinterlassen ( oder auch nicht hinterlassen) haben - damit ihr leben in ordnung kommt / bleibt!


liebe chavali, du hast einen sehr ehrlichen und berührenden text geschrieben - da stimmt einfach jedes wort! toll gemacht!


lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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