Thema: Frost
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Alt 04.02.2012, 18:13   #2
wolo von thurland
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hallo galapapa
ja, das ist genau, was ich mag! ich ziehe neidvoll den hut.
vielleicht interessiert dich, welche stellen ich etwas fragil finde.

Wie bleiern liegt die zähe Stille auf dem Morgen,
zu viele bedeutungsvolle adjektive, ein unnötiges "wie" und ein unpassendes "definites pronomen" (oder wie das heisst).
man könnte diese zeile mit leichten abänderungen verbessern.

"glitzernd weissen totenkleid"
zu viel gewicht. weiss ist in china trauerfarbe, nicht bei uns. weisses kleid = unschuldskleid.

"weht der rauch nach oben".
jeder merkt, dass das "weht" nur hier steht, damit ein pleonasmus mit "steigt" vermieden wird (oder wie das heisst). und dann: "scheinbar unbewegt nach oben wehen" klingt nicht wirklich gut. (statt steigen wäre zeigen möglich)

"flattern nun"
das "nun" ist als zeitliche bestimmung schwer einzuordnen. ein "schon" würde auf die frühe tageszeit hinweisen. dass die spatzen beim flattern eine filigrane spur hinterlassen, ist mir nicht so vertraut. ich mache hier jetzt doch einen vorschlag:
"Zum Futterhäuschen kommen" oder:
"Am futterhäuschen landen"

"dünne, kahle zweige"
bäume? eher wohl sträucher. (oder das "dünn" ist zu viel des guten.)

"als ob sie flehten, händeringend in die Luft."
gehört das "händeringend" nicht eher vor "flehten" als nach "recken"?

ich habe mich mit vorschlägen zurückgehalten, so gut ich es schaffte, weil ich grossen respekt habe vor deinem werk hier.

gruss von wolo
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