Hi Feirefiz,
definitiv ein gelungenes Werk auf dessen Inhalt ich gleich näher eingehen werde. Zuvor aber nochmal zu der bereits angesprochenen Stelle in S1...ich würde dir raten, den ganzen zweiten Vers nochmal erneut zu überarbeiten, denn er hakt imo auch rhythmisch. Dass du vom Trochäus zum Jambus wechselst, fällt nicht weiter störend auf, wohl aber:
So machen wir jenem Beine, der nicht spurt und auch nicht hört! xX
xxXxXxXxXxXxX
Die doppelte Senkung, wenn ich es so betone, bzw. die doppelte Hebung, wenn man das "So" betont, bringt den Leser direkt zum Einstieg ins Straucheln, was dem Rest dieses ansprechenden Werkes nicht würdig ist, finde ich. Ich bin kein Freund von inhaltlichen Vorschlägen, aber es gibt ja durchaus "reinere" Reime auf "Odeur" (z.B."[...]verschaffen uns Gehör").
Inhaltlich ist das Gedicht natürlich polemisch angelegt, mir persönlich scheint der wieder aufkeimende Nationalismus nicht in dem Maße präsent, aber angeblich soll das ja rund um Sachsen deutlich anders aussehen. Eine schwungvolle, zynische Systemkritik ist dir da gelungen, die natürlich auf gewisse tiefer gehende intellektuelle Betrachtungen verzichten muss, die aber als Gesamtpaket durchweg (mit der einzigen Ausnahme von eben jener zweiten Zeile
) unterhaltsam und solide gemacht ist.
Gruß
Florestan