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Alt 23.12.2011, 14:03   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Fridolin!

Normalerweise bin ich kein Fan von Kurzgeschichten - oft zuviel Pathos und zuviele erhobene Zeigefinger.
Diese Geschichte aber hat mich ergriffen. Was mich natürlich brennend interessiert: Ist sie autobiographisch? Wirklich so erlebt? Mein Gefühl sagt leider - eher nein.
Einiges wirkt gestellt, zB, dass Walter sich tatsächlich die Mühe gemacht haben soll, Fridolins Schnellschüsse ohne dessen Wissen zu sammeln und dann über Jahrzehnte hinweg (!) aufzubewahren, nur auf die vage Möglichkeit eines zufälligen Treffens in Heidelberg hin? Sehr unglaubwürdig. Hätte Walter vorher geschrieben und Fridolin eingeladen, wäre das so zumindest etwas glaubhafter (...wenn auch nicht sehr!).
Und dann diese Theatralik mit dem klärenden Brief: Jeder normale Mensch hätte dem Freund Aug in Auge sein Herz ausgeschüttet!
Aber, wie gesagt, trotz dieser Ungereimtheiten war die Story ergreifend, weil gut erzählt und mit gut platziertem Spannungsbogen.

LG, eKy
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