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Alt 16.02.2012, 20:52   #1
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
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Standard Fridolins Menschgedichte nach Eugen Roth: Das Zaubermittel

Das Zaubermittel - mp3

Ein Mensch, der einst die Hoffnung hatte,
als frisch vermählter Ehegatte,
dass sein ihm angetrautes Weibchen
so sanft wär wie ein Turteltäubchen,

erkennt, die Frau, ihm lieb und teuer,
führt fester Hand das Ehesteuer!
Vergeblich er den Aufstand übt
und ist darüber sehr betrübt.

Der Mensch, in seinem Seelenkummer,
wählt eines Tages eine Nummer,
und da verspricht ein weiblich Wesen,
die Zukunft aus der Hand zu lesen.

Er solle sich ihr anvertraun,
und fest auf ihre Hilfe baun.
Die Dame, weise und erfahren,
vertreibt auch zauberhafte Waren

und holt dem Mann aus einem Schrank
den allerbesten Zaubertrank.
Davon zehn Tropfen täglich bloß
und sein Problemchen wär er los.

Der Mensch, so haltend es seit Jahren,
ist damit exzellent gefahren,
Es macht ihm seither nichts mehr aus,
dass seine Frau der Herr im Haus.
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