Thema: Träume
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Alt 10.02.2016, 13:04   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
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Und immer weiter in die Ferne
entrücken bis zum Horizont
die meisten Träume, die wie Sterne
verglühen an der Weltallfront.

Als wollten sie zum Tanz verführen,
gleich Seifenblasen in der Luft,
und enden ohne ein Berühren
in einer unsichtbaren Gruft.

Sie kennen Tränen nicht und Trauer,
nur ein Entstehen und Vergehn;
kein Hindernis ist eine Mauer,
sie wurden ungelebt gesehn.
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Hi, Dana!

Ein nachdenklich stimmendes Werk über die versandende Begeisterungsfähigkeit des Alters - wie gut kann ich dies nachempfinden! Traurig ja, aber hinnehmend, fast lapidar traurig, sich ins Unabänderliche fügend, bescheiden. Schön das, von stiller Größe.


Die Tipps:

S1Z4 - "Weltallfront" ist sprachmelodisch wie inhaltlich ein furchtbarer Homunkulus! Würde ich zumindest euntschärfen, wie zb. durch "Himmelsfront", "Schattenfront" oder so.
Bei "Front" allerdings denke ich nicht an eine Fassade, sondern zuerst immer an Krieg und Morden - vielleicht solltest du diesen Reim ganz ändern, außer natürlich, du wolltest tatsächlich dieses Bild ausdrücken.

S2Z1 - Kein Komma am Zeilenende.

S3Z2 - Schöner wäre: "nur ihr ...", denn dieses Gedicht hat schon sehr viele "ein"s.

S3Z3 scheint mir um des Reimes willen inversiv geschrieben. Das erschwert die Bezugnahme und das Verstehen ungemein.

S3Z4 - bleibt mit unverständlich. Von WEM wurden sie gesehen? Diese passive Schreibweise wirkt wie die Inversion in Z3 - man kennt sich nicht recht aus.
Mein Tipp: Z3 und 4 gänzlich umschreiben, in etwa so:

"und meiner Seele sanfte Schauer
begleiten sie wie ein Versehn.
"


Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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