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Alt 28.08.2017, 19:26   #1
AAAAAZ
Wortgespielin
 
Registriert seit: 18.07.2014
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Standard Mein Schlüsselerlebnis

Als Trauzeuge flieg ich um zwölf heut nach Brüssel.
die Milch auf dem Herd steht zum Kochen bereit.
Ich kau an dem Wurstbrot mit Obst aus der Schüssel,
und freu mich auf Brüssel, auf dich und die Zeit.

Die Milch auf dem Herd steht zum Kochen bereit,
brauch nur noch den Schlüssel für meine Papiere,
und kau vor dem Schreibtisch längst abfahrbereit:
Hier schloss ich sie ein, dass ich ja nichts verliere.

Noch such ich den Schlüssel für meine Papiere.
Ich rase mit Wurstbrot die Treppe hinauf,
Der Schinken fällt runter, die Katze steht Schmiere.
Beschleunigt wird somit ein Hindernislauf.

Ich ras' ohne Wurst diese Treppe hinunter.
Ich fliege, ich stürze, ich krache herab,
Die Katze fliegt weit, denn mein Fuß stieß sie runter,
der Stress hält uns jung und vor allem auf Trab.

Ich fliege, ich stürze, krach wieder nach oben,
der Schreibtisch zerbirst mit dem ehernen Beil.
Derweil kocht die Milch hoch, fang laut an zu toben,
die Nase gebrochen? Mein Bein blieb wohl heil.

Der Schreibtisch zerbarst mit dem ehernen Beil.
Na geht doch, ich pfeif auf ein Schloss und den Schlüssel.
Mein Zug hat Verspätung, kein Platz im Abteil.
Ich kühl mir im Flieger den blutigen Rüssel.

Na geht doch, ich pfeife, du wartest in Brüssel.
Im Schloss ist die Trauung und anschließend Sekt.
Du tupfst mir die Nase: "Ist dies hier dein Schlüssel?
Das letzte Mal warst du in Hetze und weg !"

Geändert von AAAAAZ (29.08.2017 um 09:09 Uhr)
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