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Alt 22.05.2011, 20:35   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Wolken, wie Berge aus Watte, sie schweben am Himmel der Stille.
Wechselnde Formen im zeitlosen Wandel, sie lassen sich treiben.
Drachen und Vögel, die Metamorphose von Riesen zu Zwergen
lässt uns wie Kinder im Staunen verharren. Fantastische Bilder,
Freiraum für Träume, geboren aus sinnlichen Wünschen. Hier reisen
Wolken, damit wir als Menschen von Ihnen das Fliegen erlernen.
Immer am Rechnen und Planen, verwurzelt im Boden der Erde
haben wir längst schon vergessen, den Blick auch nach oben zu richten;
starren von morgens bis abends auf unsere Füße und warten,
warten darauf, dass das Leben beginnt - sind gefangen im Hoffen.

XxxXxxXxxXxxXxxXx
XxxXxxXxxXxxXxxXx
XxxXxxXxxXxxXxxXx
XxxXxxXxxXxxXxxXx
XxxXxxXxxXxxXxxXx
XxxXxxXxxXxxXxxXx
XxxXxxXxxXxxXxxXx;
XxxXxxXxxXxxXxxXx
XxxXxxXxxX - xxXxXx.

Schau dir das Metrum an, liebe Stimme (d.h. nur dann, wenn ich richtig geixt habe.)

Ich habe es für mich zur Übung und aus Spaß geixt - und weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass es bei diesen langen Versen durchgehend gelungen ist.


Sprachlich würde ich manche Zeile verändern, wohlwissend dass ich damit dein schönes Metrum zunichte mache.

Z.B.: Wolken, Berge aus Watte, schweben am Himmel der Stille.

oder diese:
Freiraum für Träume und sinnliche Wünsche - mit ihnen
Höhenflüge uns leisten, was längst wir verlernten.
Über Berechnen und Planen haben wir gänzlich vergessen
aufwärts zu schauen. Wir starren (beständig) zum Boden und warten.
Warten darauf ....

Fasse es nicht als Verbesserungsvorschlag auf. Mir erscheinen diese Verse ein wenig "metrumgepresst".

Die Aussage ist schön und träumerisch - ein Appell, immer wieder abzuschalten, um Kraft zu tanken, um zu sehen, dass da Leben viel zu bieten hat. Es soll und muss sich nicht ständig in "berechenbaren und greifbaren" Werten aufzeigen. Etwas, was immer mehr ins Vergessen verdrängt worden ist.
Wer sich diese sinnlichen Träume erhalten hat, weiß wie glücklich und reich sie machen können.

Natürlich fiel mir diesmal die gewollte Reimlosigkeit auf.
Klanglich wieder gelungen, denn sie fällt nicht sofort auf - das ist die Kunst des Sprachklangs ohne Reime.

Mir ist jetzt auch nach Dichten.
Vielleicht hat mich dein Gedicht inspiriert. Ich erinnere mich an stundenlanges Wolkenbildersuchen in der Kinderzeit. Es ging nicht nur darum, selbst zu sehen. Wir haben uns aufgeregt mitgeteilt und manchmal sogar um die Realität der Wolkenbilder gestritten.

Liebe Grüße
Dana

P.S. Ach, ich wollte noch etwas zum Titel sage. Mir fiel dazu sofort ein: "Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach" (so in etwa). Passt, denn ich deute für mich: Man kann sich an kleinen (kostenlosen) Dingen ebenso, wenn nicht nachhaltiger erfreuen.
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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