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Alt 22.05.2011, 21:20   #3
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Guten Abend, liebe Dana,

ach, dieser verflixte Hexameter - ich bekomme das bislang nicht "gebacken", den Inhalt nicht darunter leiden zu lassen. Einige Versuche habe ich nicht mal gepostet. Holodaktylen betrachte ich als Herausforderung, und irgendwann möchte ich, dass sich trotz des strengen metrischen Korsetts auch der Inhalt "sehen lassen kann".

Das ist mal wieder (teilweise) gescheitert, das hatte ich schon befürchtet ...

Allerdings zeigst du mir mit deiner (berechtigten) Kritik, dass ich zumindest Fortschritte mache; in vorherigen Versuchen waren es mehr "Inhaltsschwächen". Was heißt: Ich bin eigentlich zufrieden, denn so langsam scheint es besser zu werden.

Die Verdoppelung von "warten" habe ich aber absichtlich vorgenommen, ich wollte dadurch dessen Bedeutung hervorheben, nämlich dass wir oft vor lauter Warten das Leben und dessen schöne Seiten verpassen. Der Geist braucht eben seine, wie du es treffend ausgedrückt hast "Höhenflüge": Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Keine Sorge, ich fasse deine Vorschläge nicht falsch auf, aber (abgesehen vom Metrum) wäre mit "was längst wir verlernten" dann eine Inversion drin.

Aber etwas übernehme ich gerne, nämlich das Wort "gänzlich" anstatt "längst schon" in Vers 8, und klar doch: im zeitlosen.

Was Vers 1 betrifft, jetzt, wo du mir Vorschläge machst, kommt mir eine Idee, die ich vorher nicht hatte, ja, "wie" und "sie" sind "Füllworte", da wusste ich mir nicht anders zu helfen, das gebe ich gerne zu, aber ich wollte unbedingt "Berge", "Wolken" und "schweben" im Vers - als "Kontrastierendes Gleichnis" sozusagen. Wie wäre es, wenn ich statt dessen

Wolken, gleich Bergen aus Watte, im Schweben am Himmel der Stille.

nehmen würde?

Zitat:
Mir ist jetzt auch nach Dichten.
Das macht mir echte Freude, denn etwas Besseres kann mir als Verfasserin gar nicht passieren!

Zitat:
Vielleicht hat mich dein Gedicht inspiriert. Ich erinnere mich an stundenlanges Wolkenbildersuchen in der Kinderzeit. Es ging nicht nur darum, selbst zu sehen. Wir haben uns aufgeregt mitgeteilt und manchmal sogar um die Realität der Wolkenbilder gestritten.
Ganz ehrlich: Ich mache das ab und zu immer noch, besonders gerne auf einer Wiese, wenn ich auf einer Decke liege und nach dem Picknick faulenze. Eine Freundin von mir schielt dann verstohlen von rechts nach links und wenn niemand zuhört, legen wir los ...

Zitat:
P.S. Ach, ich wollte noch etwas zum Titel sage. Mir fiel dazu sofort ein: "Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach" (so in etwa). Passt, denn ich deute für mich: Man kann sich an kleinen (kostenlosen) Dingen ebenso, wenn nicht nachhaltiger erfreuen.
Ganz genau dieses Sprichwort hatte ich im Sinn - Volltreffer!

Vielen, lieben Dank, dass du dir mit dem Ixen solche Mühe gegeben hast, das ist keine Selbstverständlichkeit. Und ebenso mein Dankeschön für deine Anerkennung - und auch für deine hilfreiche Kritik!

Liebe Grüße

Stimme der Zeit
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