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Alt 31.01.2010, 22:11   #3
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Hi Quick,

ich verrate nichts, versprochen.
Dann musst du sie nur hier fern halten...

Das ist natürlich ein recht salopper Text, im Paarreim, über vier Zeilen, also das Einfachste vom Einfachen in der gebundenen Lyrik.
Ich würde ihn noch nicht einmal als besonders lyrisch bezeichnen, er sollte nur eine nachvollziehbare Pointe transportieren.

Deshalb habe ich auch recht viele Füllwörter verwendet und in der wörtlichen Rede schienm mir das eigentlich auch kein Problem zu sein.
"Es wird jetzt nämlich langsam Zeit" ist durchaus eine gebräuchliche Redewendung, zumindest war das bei uns im Bergischen immer so.
Das "nämlich" bezieht sich ja auch auf die Frage "Bist du bereit?" und erinnert daran, daß der Gast ja einen Auftrag zu erfüllen hatte.
Wie würdest du das formulieren?

"Sie kam nach Hause zurück" sehe ich genau so als übliche Redewendung.
Jemand kehrt zurück, an einen bestimmten Ort.

Das "soll" werde ich gerne durch ein "will" ersetzen, denn wenn jemand sein Haus betritt und findet einen Unbekannten dort vor, dann hat das ja einen Grund. Der Gast hat ein Begehr und das will man erfahren. Was will der hier?
Wo du Recht hast, hast du Recht.

Der Kontrast von gehobener Sprache zu umgangssprachlichen Ausdrücken war ebenfalls beabsichtigt.

Wir haben in der ersten Strophe vornehm angefangen, wir empfangen ja einen unbekannten Gast.
Bei sieben Flaschen Wein für zwei Leute ist das schon kein normales Trinken im Sinne von Genuss mehr, dann artet das schon in ein Besäufnis aus. Also soffen sie sie leer.

Das Wörtchen "just" war eine Entscheidungsache.
Ich hatte die Wahl zwischen "Genau" und "Doch just" und entschied mich für das Letztere, weil ein "doch" am Zeilenanfang einer neuer Strophe den Leser sofort weiter zieht, weil der Moment der vorhergenden Zeilen ja noch andauert. Dieses "just" wird zwar heute selten verwendet, doch jeder kennt es und weiß, was damit gemeint ist.

Jetzt kommt die Frau nach Hause (zurück), überblickt die Situation und legt sofort los.
Ist das höflich?
Normalerweise sagt man "Guten Abend".

Nein, sie fängt sofort an, ihren Mann als alten Suffkopp zu beschimpfen.
Sie macht ihn für die Situation verantwortlich und verlangt auch von ihm zu wissen, was der Kerl da in ihrem Hause will.
Das nenne ich das Gezeter der Weiber...

Das sollte ja auch so extrem übertrieben sein, damit der Leser direkt merkt, wie diese Dame drauf ist, Entschuldigung, war.

Das konnte der Gast dann wohl auch nicht übersehen und hat eben seinen Auftrag etwas anders als geplant ausgeführt.


Na ja, wenigstens konntest du schmunzeln...


Vielen Dank für deinen Kommentar...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)




Geändert von Falderwald (01.02.2010 um 11:42 Uhr) Grund: Ich hatte etwas verdreht
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