Thema: Am Lagerfeuer
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Alt 01.03.2011, 21:21   #80
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Und wieder einmal bin ich allein am Strand - ich mag diese Stimmung.

Seit Mai 2010 gingen hier vielleicht einige vorbei, aber sie hinterließen nichts.

Ich habe wieder eine Handvoll "Strandreisig", ein Feuerzeug und Muße dabei.
Ich zünde ein unbeschriebenes Blatt Papier an und lege den Strandreisig darauf. Es züngelt und brennt. Keine fünf Meter weiter liegt ein ausgeblichener dicker Baumast. Er lässt sich leicht brechen und fängt sofort Feuer. Nur zehn Meter weiter finde ich einen Holzkloben, der ein Lagerfeuer bedeutet und zum Bleiben einlädt.

In der Ferne kann ich ein, zwei Einzelgänger erkennen und stelle mir vor, dass sie das Feuer sehen und neugirig werden. Vielleicht auch weitere, die ich noch nicht sehen kann.
Ich überlege mir schon, was ich ihnen erzählen könnte, wenn sie sich beim Lagerfeuer niederlassen.

Natürlich wird es um Träume, Reime und "Schreibwut" allgemein gehen. Wir werden uns über uns als Person austauschen und etwas später unsere Werke aufsagen oder aus dem Notizblock, den wir immer bei uns tragen, vorlesen.

Noch später tauschen wir uns über unsere Erfahrungen im Umgang miteinander aus.

Ich fange an:

Was haltet ihr vom folgenden Phänomen, das durch alle Gedichteforen geistert?
Jeder wünscht sich, dass seine Gedichte gelesen und ehrlich bewertet, bzw. kritisiert werden. Niemand will ein obeflächliches, nichtssagendes Lob.
Warum kommt es dann trotzdem immer und immer wieder dazu, dass wir trotz vorheriger Beteuerungen plötzlich die "Keule" ausfahren, betroffen oder gar entrüstet reagieren?

Es geht mir nicht, um "Verbesserungsvorschläge", dieses Phänomen "weg zu diskutieren". Es ist einfach da.

Was ist es, was mich (nicht jedes Mal" so ungehalten macht?
Ist es die Kritik selbst oder die Art, wie sie vorgetragen wird?
Welche Rolle spielen Eitelkeiten, die wir nicht zugeben, die aber gerade uns Dichtern eindeutig nachgesagt werden?
Würden wir uns je so unterhalten, wenn wir uns gegenüber säßen?

Ich hab da so ganz eigene Gedanken, aber ich will die Feuerstelle nicht nur für meine Worte nutzen.

Was denkt ihr?
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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