Zitat von Erman

Noch heute Abend, sag es niemand,
trennen wir uns Morgen.
Doch vor dem Tag und vor dem Abbruch
können wir zusammen trauern.

die Wi(e)dersprüchlichkeit ist wohl so gewollt, weil eine Unentschlossenheit aus dem LI spricht. Gemeinsam trauen bedeutet ja auch Gemeinsamsein.

Zieh Rotes an, es soll an Freude anmuten, Hmmm das doppelte "an" ich habe mir Gedanken gemacht, aber Kekse im Gehirn, es stockte bei mir in der Sprachmelodie....
und unsren Kummer mit Schönheit
und Jugend bedecken.
Zieh Rotes an, ich verlange nicht viel,
wickele uns nicht diesen Abend in Schwarz.

Diesen Text finde ich sehr gelungen, weil das LI nicht in Trauer versinkt, sondern die Farbe "Rot" wünscht. Das beinhaltet: Freude, Liebe, Zuversicht, vielleicht ein Neuanfang

Dies soll die Nacht der Farben sein,
in ihrem Namen stoß ich an,
um wenigstens für Stundenblickehier würde ich schlicht " Augenblicke" schreiben
selbst vergessend zu vergessen
was tief in unsren Seelen nagt.

Auch sehr schön, weil Trauer hier kein Thema sein soll, Abschied soll hier mit Frohsein gesehen werden

An diesem Abend,
heute, nimm mich
bei meiner Hand,
und frage nicht,
was es für uns
zu feiern gibt. Auch ohne diese letzten Zeilen wird klar, worauf du hinaus willst.