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Alt 04.10.2014, 07:02   #1
AAAAAZ
Wortgespielin
 
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Standard des Dichters Geburt

Geburt des Selbstbewusstseins

Ein Ichling allererster Güte,
der stets sich um sich selbst bemühte,
meint, dass er schon das Leben kennt,
und fühlt sich schon im Element.
Denn von sich hält er reichlich viel,
das zeigt sich in dem Selbstgefühl.
indem er ständig selbstbewusst
auf seine Schulter klopft und Brust.
Schier überwältigt von der Kraft,
als Freischwimmer im eignen Saft.
wird diese Welt durch ihn bewegt,
verkauzt, verwurstelt und verdreht,
ein Nabel, der sich drehen kann.
Groß kommt er raus, und bei uns an.

Die ersten Gehversuche

Die Lichtgestalt kam wie bestellt,
und er erhellt sich seine Welt
mit seinem eignen Inneren Ich.
Er hat sich schnell verinnerlicht.
Ein Sichtgerät mit Augen dran,
der eignen Ansicht zugetan,
gerät, wenn's kalt wird, oft ins Schwärmen
an sich, um sich an sich zu wärmen.
Dann liegt er da, in aller Ruh
und hört sich stundenlang nur zu.
Die Liebe gibt dem Leben Sinn
so schwebt er selbstverliebt dahin.
und ist schon hin und weg und fort,
getragen von dem ersten Wort.

Du

,,Sag, Ichling sind wir hier in Not?"
verwirrt erkennt er sich im Boot
mit Ichlingen und gleichen Fragen.
Die Sehkrankheit schlägt auf den Magen,
und Briesen werden nun brisanter.
Ganz stürmisch geht es durcheinander,
alle brabbeln wild drauflos,
Wir sind doch wer, wer sind wir bloß?
Ich Wirling Wirrling, Ichling du,
du siehst doch aus wie Müllers Kuh.
Erschreckt springt jeder schnell von Bord.
Der Ichling muss schon wieder fort,
will sich zu neuen Ufern winden,
wo sich bald alle wiederfinden.

Geändert von AAAAAZ (20.10.2014 um 20:04 Uhr)
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