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Alt 31.08.2009, 16:36   #26
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Morgenstund braucht Futter im Mund oder: WirksameTipps gegen menschliche Langschläfer

Wer einmal davon überzeugt ist, dass er in einem menschlichen Haushalt Quartier bezogen hat, sollte immer sicher stellen, dass das eigene Frühstück morgens nicht zu lange auf sich warten lässt! Schließlich hat man als Hauskater eine Unzahl dringender Pflichten zu erledigen, die mit leerem Magen eine grauenvolle Überwindung kosten!
Ich sage immer: Von nichts kommt nichts! Wer regelmäßig den Nachbarskater verklopfen will, muss vorher wenigstens ordentlich gegessen haben!
Mitunter ist mein Frauchen ja ganz brauchbar, was das zeitige Aufstehen anlangt. Ich glaube aber, es hängt nur damit zusammen, dass sie die Jungtiere zur "Schule" bringen will. Das trifft aber nicht an allen Tagen zu. An Samstag - Grilltagen besteht dringende Gefahr, dass sich meine Ausspeisung erheblich verzögert. Genauso tags darauf - wenn Herrchen und Frauchen einmal abends zu zweit fortlaufen und erst spät in der Nacht wieder heimkommen (dann bewacht Frau Helmstätt die Kinder).
Also sollte sich jeder vernünftige Hauskater frühzeitig überlegen, wie er "seine Leute" dazu bringt, das regelmäßige Füttern zu praktizieren.
Das Maßnahmenpaket für die Kastanienbaumallee Nummer 8 sieht vor:

1. Zärtliche Aufwärmrunde: Wahlweises Schnurren in eines der beiden Ohren,
sowie Pfotenmassage, neben oder auf dem zu Erwachenden.

2. Spaziergänge über verschiedene Möbelstücke, dezentes Fortwischen dort befindlicher Bücher, Vasen oder anderer liebgewordener Kleinigkeiten ( Schwanz oder Pfote einsetzen)

3. Auffinden irgendwelcher, geräuschintensiver Haushaltsartikel ( Schlüssel, Stricknadeln, Kleiderbügel, Knöpfe, u.ä.), die dann konsequent über den Fußboden bewegt werden. Es empfiehlt sich dabei eine arhythmische Klangerzeugung, diese wirkt besonders bewusstseinserhellend!

4. Herumschleudern von Kabeln bestimmter Elektrogeräte: Fernseher, CD-Player, Video - Recorder, Computer usw...
(Hach, das schnalzt ja so schön!)

5. Kratzen an verschiedenen Einrichtungsgegenständen. Besonders geeignet: Vorhänge, Tapeten, Teppiche.... ( Nachher immer adrett die Pfötchen einrolllen. Unschuldig dreinschauen nicht vergessen!)

6. Wenn alles nichts nützt: Einmal kurz und mit Gefühl in die große Zehe des Schlafenden beißen (vorher unbedingt Fluchtweg sichern!)

Sollten alle diese Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolg führen, beginne man die Anwendung noch einmal bei Punkt eins. Spätestens beim dritten Durchlauf geben die Menschen auf - und einem herrlichen Frühstück steht nichts mehr im Wege!

(Natürlich ist es auch möglich, diese Vorgangsweise einzusetzen, sollte man einmal Lust auf einen nächtlichen Ausflug bekommen. Wer persönlich die Türe geöffnet haben will, überlege sich aber dann vorher, noch einen Happen zu fressen, da durch die nächtliche Unterbrechung der menschliche Schlafmangel besonders ausgeprägt sein kann - und in der Folge verzögert sich dann das Frühstück bis zur Mittagszeit!
(In dem Fall : Nachbarhäuser und Gärten abklappern, irgendetwas Fressbares als Überbrückungshilfe findet sich immer!)

Da fällt mir noch ein: Die musikalischen unter uns bevorzugen auch ein intensives, melodisches Miauen - kombiniert mit Hypnosetechniken! (lange anhaltendes, eindringliches Anstarren auf Augenhöhe)
Bei regelmäßiger Anwendung sind die meisten Menschen bereit, irgendwo zwischen Punkt drei und vier zu erwachen und ihre Katze zu füttern - daher bitte immer konsequent den Steigerungsstufenplan einhalten!

So - wo war ich selber jetzt eigentlich stehen geblieben? Ah ja, Spaziergänge über diverse Möbelstücke....
Entschuldigt, Leute, aber mein Frühstück muss heute noch "gemacht" werden...!

Wird fortgesetzt!
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!

Geändert von a.c.larin (13.09.2009 um 14:02 Uhr)
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