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Alt 19.02.2012, 23:07   #4
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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hallo fee,

ich muss zugeben: lange habe mich mit mir gerungen, ob ich diese "panik-attacke" meinerseits tatsächlich in das forum einstellen soll.
ein teil von mir wundert sich immer noch, dass ichs getan bzw. dass ich sowas überhaupt geschrieben habe!

verflixt, was ist passiert?
da gab es doch mal eine zeit, da wurde jeder neue frühling und jede neue mode mit großem jubel begrüßt - alles neue war aufregend und interessant.
und jetzt?
da scheint wohl eine schere aufgegangen zu sein zwischen dem tempo, das die "neue zeit" draufhat und der eigenen entwicklungsgeschwindigkeit ( oder sollte man sagen : jene langsamkeit, in die man selber mehr und mehr hineingeraten ist.)
au weia! ist das ein zeichen schlimmer materialermüdung?

wahrscheinlich doch: das ist beginnende "alteisenphobie!" seufz.
andererseits: das "marktgeschrei" war ja noch nie das meine, auch als "jungmetallene" nicht.

jammern hilft aber nicht weiter.
wie sagte da doch der kabarettist karl farkas?
"wer nicht mit der zeit geht, muss mit der zeit gehen."
so isses.
daher sieht sich der weise rechtzeitig nach dem passenden schuhwerk um!
denn wenn der schuh, den man anhat, zu sehr drückt, kann man dem zeitgeist bestenfalls hinterdrein watscheln. keine angenehme vorstellung.
im übrigen hat die "neue zeit" ja auch ihre guten seiten (z.b. lyrik-foren )
danke jedenfalls für deine anteilnahme!


hallo erich,
im ersten moment musste ich über deine antwort sehr schmunzeln und dachte mir: gibt es irgendetwas, das dich NICHT an rilke erinnert?

aber bei näherer betrachtung muss ich dir recht geben: tatsächlich existieren da gewisse parallellen zwischen den beiden gedichten ( obwohl ich nichts weiter im sinn hatte, als meiner eigenen panik luft zu machen)

zu tode gefürchtet ist aber auch gestorben.
letztlich musste sich noch jeder durch die zeit, in die er hineingeboren war, durchwursteln, um seiner jugendzeit verlustig zu gehen und sich im alter möglicherweise deplaciert zu fühlen. auch dies ist kein einzelschicksal.

ein berühmter schreiber, der diesen zustand auch verdichtet hat,war stefan zweig. ("die welt von gestern").

aber - was solls? irgendwann ist auch die fiktivste zukunft vergangenheit - und das moderne ist uraltmodisch geworden.

sprachs, ließ sich drei neue graue haare wachsen und grinste wieder vergnüglich,
lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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