Thema: Der Nachtrabe
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Alt 22.12.2013, 13:54   #4
gerig1
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 07.12.2013
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Hallo Erich, Hallo Falderwald!

Vielen Dank für eure Rückmeldungen! Ich bin sehr froh, dass in gewisser Weise die Richtung mal stimmt - sehr dankbar bin ich für die Kommentare!

Was ich sehr bemerkenswert finde, ist, dass du, Erich, scheinbar mit einer Leichtigkeit Alternativen aus dem Ärmel schüttelst, die wirklich gelungen sind. Mir gefällt die überarbeitete Version sehr gut.

Vll noch kurz zu einigen Inhaltsthemen dieses Gedichts - den Feuerball wollte ich bewusst als Ausdruck der Mächtigkeit unserer Sonne herstellen, von unserer Erde betrachtet, ist die Sonne ja eine gelbe, scheinende, strahlende und wärmende Kugel - an sich stellt sie aber den mächtigsten, heißesten und "erbarmungslosesten" Feuerort dar, den wir kennen. Somit hätte mir als symbolische Beschreibung von Tag und Nacht eine Art Spiel zwischen Feuerball und Rabe gefallen (hier waren bildhafte Vorstellungen meine Motivation, dies so zu verwenden) - ich konnte aber hier ein gewisses Wechselspiel nicht richtig herausarbeiten (vor allem, weil ich sprachlich dann doch noch nicht so ganz hoch springen kann).

das "Entzweien" hat sich auf den Abschnitt zwischen Tag und Nacht bezogen, mit Einzug des Raben kehrt sozusagen die Dunkelheit auf der Welt ein und der tägliche wiederkehrende Übergang zw. Tag und Nacht ist geschaffen.

Nächte können natürlich nicht im Lichte hervorgehen, ist ein Widerspruch in sich, doch wollte ich hier die Vorstellung einer Welt aufzeigen, in der dieser Rabe plötzlich nicht mehr "im schwarzen Kleid" aufsteigt, sondern hell, rein und weiß und sozusagen die so selbstverständliche Tatsache und Komponente einer Nacht ausschaltet. Sprich eine Welt, in der die Dunkelheit nicht mehr existiert - daher diese vll. verwirrend scheinende Aussage einer erhellenden Nacht.

Die Vorschläge finde ich sehr gut, ich würde auch gerne den Großteil der Korrekturvorschläge so übernehmen - den Feuerball möchte ich aber ungern gegen eine gute Sonne austauschen, das würde meine bilhafte Aussage dann zu sehr abrunden und schleifen - ein Vers wo auf das oben angesprochene Wechselspiel nochmals eingehe, würde dem Gedicht sicher gut tun.

Inversionen sind sicher noch ein heißes Thema, ich flicke dann meist an den Aussagen herum und muss mich letztendlich mit semioptimalen ergebnissen zufrieden geben, da sind satzstellungen oft nicht ganz korrekt dargelegt. Anfangs hab ich mir über diese grammatlikalische und rhetorische korrektheit gar keine gedanken gemacht, weil ich dache in gedichten kann man sich die vollkommende Freiheit (vglbar zb mit der bildenden Kunst) herausschlagen - nur hab ich jetzt auch gesehen, dass dann die ergebnisse nicht ganz makellos zu lesen sind.

Auf alle Fälle danke nochmals euch beiden "Altmeistern" für die Kommentare und Tipps, finde ich sehr gut - ich freu mich natürlich immer wieder, wenn ich von euch neue Werke zu lesen bekomme, find den Stil sehr gut (tw. finde ich moderne "kurzgedichte" hier im Forum, zu denen meine Fantasie nicht ganz ausreicht etwas Sinnhaftes herauszunehmen, der Großteil gefällt mir aber wirklich gut, sind einige echt gute Lyriker hier zu finden).
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Lucius Annaeus Seneca

Geändert von gerig1 (22.12.2013 um 13:56 Uhr)
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