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Alt 07.02.2017, 10:50   #9
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
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Hi Faldi!

Wir kennen "die Wahnsinnigen"!

Du hast recht - wir können nun mal nicht aus unserer lyrischen Haut. Ich könnte sehr wohl kreuznüchtern und reimlos schreiben - nur wäre das dann bei aller möglichen Qualität nicht ICH! Ich kann mich nun mal nur so verwirklichen, wie es mir selbst nahe steht und gefällt. Ich habe es mir nicht ausgesucht - aber ich bin nun mal in der gediegenen Sprachwelt zuhause, wo alles fließen und klingen will, weil sich in meinen Zeilen die Sprache selbst feiert.
Die Inhalte sind mir stets zweitrangig - das ist vielleicht auch mein Versagen, denn wirklich große Lyrik entsteht nur, wenn Sprache und Aussage im Wesen des Dichters Hand in Hand gehen - wenn man im Lesen begreift, dass der Autor nicht nur Sprache feiern wollte, sondern dass ihm auch die Botschaft am Herzen lag.
Mein Herz allerdings ist ein zynisches, verschrumpeltes, verstaubtes Ding, dem kaum noch etwas wichtig sein mag, abgesehen vielleicht vom eigenen mühseligen Dahinschlagen ... es ist ein Ebenezer Scrooge geworden über die Jahre ...

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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