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Alt 28.07.2011, 19:47   #8
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Hallo Religions- und Dichterphilosophen

Laut Titel des Gedichtes geht es im Text um den Handel von Seelen. Auch um das handling von Seiten der kath. Kirche was das "Seelenheil" im weiteren Sinn angeht. So sehe ich das Gedicht zunächst mal. Es ist sehr einfach in seiner inhaltlichen Fragestellung und ironischer Zusammenfassung.
Im Grunde ist die Darstellung, wie im Allgemeinen der kirchliche Glaube verstanden wird auf den einfachsten Punkt gebracht.
Nicht weiter der Rede wert. Der Teufel freut sich über die Leichtgläubigkeit der Gläubigen, die allerdings wiederum glauben, mit ihrer einfachst verstandenen "Opfergabe", also Gebühren, Ablassgelder usw. werde ihre Seele auf ewig gerettet!
Ist irgendwie alles fast schon archaisch überholt - wenn da nicht die Leichtgläubigkeit immer noch im ach so aufgeklärt-unreflektierenden Mensch wäre!
By the way - gibt es einen Unterschied in der Begrifflichkeit von leichtgläubig, abergläubisch und gläubig an sich?

Was tun wir Menschen nicht alles, um unsere "Seele" auf ein gutes Level zu transportieren. Jeder Attentäter hat das vor!! Im Namen von Gott, Allah, als verkannter Weltenretter (auch nur als Retter der westlichen Welt ), als Heiliger oder nur als selbsternannt einfacher Gläubiger.
Gottgefälligkeit ist gefährlich nahe an Egozentrik, denn ein Gottesbild, egal welchen coleurs ist immer eine selbst konstruierte Vorstellung des ICHs.
Im Allgemeinen wird Seele eben mit diesem ICH gleichgesetzt. ICH (meine Seele) will dies und jenes. Dazu dealen wir vor allem mit Hilfe der Religion um einen Umtausch von Bösem in Gutes! Ich bin böse, also muss ich das eintauschen, umwandeln, davon ablassen usw.
In uralten Zeiten haben die (Aber)gläubigen jede Menge Unschuldiger geopfert, um das Böse zu bannen. Zum Überdenken: Es wurde Abscheuliches getan, um Böses fernzuhalten. Wenn das nicht widerwärtig ist ...
In heutigen (aufgeklärten?) Zeiten handelt man immer noch zutiefst widerwärtig, egoistisch und vollkommen korrumpiert mit allerlei religiösem, esoterischen, nationalistischen, politischen und wirtschaftlichen Bekenntnissen und Überzeugungen, um die Gier nach dem eigenen Vorteil mit scheinheiligen ethischen Begründungen zu rechtfertigen.
Wäre ich Zyniker, würde ich fragen, was dagegen das bisschen Aberglaube bzgl. des Seelenheils durch ein paar Cent in den Opferstock sind.

Gut, damit wäre auch nichts erreicht. Weder Gutes noch Schlechtes.
Wer sollte mit meiner Seele schon handeln, wenn ich es dem Teufel nicht erlaube? Ist die Idee des ICHs, es könne es aber mit Hilfe diverser Kirchen, wenn nicht teuflisch, dann doch zumindest ganz schön anmassend bis ziemlich lächerlich?

Blaugold

Geändert von Blaugold (28.07.2011 um 19:50 Uhr)
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