Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 25.11.2009, 17:42   #2
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard

Liebe ruhelos,
ich sehe einen Menschen, der längst mit dem Leben abgeschlossen hat, dessen Leben keine Qualität mehr besitzt und der nur noch auf "Aktivitäten" von außen angewiesen ist.
Diese "Aktivitäten" heißen Leben erhalten, das keines mehr ist.
Vielleicht ist es ein Krankenhaus, wo ständig Licht an- und ausgeht, wo sich laut unterhalten, bzw. wo besprochen wird.
Schlimm, wenn solches Leben "hinausgezögert" wird, dass man beim Ableben nicht den Tod beweint, sondern das zuletzt erfahrene Leid.

Die Betroffenen können sich nur schwer mitteilen oder gar "Ruhe" im weitesten Sinne anfordern. Man spricht nicht offen darüber - es passt nicht in unsere Kultur.
Es muss in den Ohren der Betroffenen fast höhnisch klingen, wenn die sie Umsorgenden (Ärzte, Schwestern und Angehörige) sagen:
"Ach, das wird schon wieder, du musst nur wollen." Floskeln, die aus Verlegenheit gesprochen werden.

Dein Gedicht macht nachdenklich. Die Umsetzung ist dir gut gelungen.

Ich lese nochmals, und wenn ich doch noch etwas finde, dann zeige ich es an, ok?

Liebe Grüße
Dana


Zitat:
Zitat von ruhelos Beitrag anzeigen
Gast wider Willen

Du findest hier nur selten Ruh,
es brennt stets irgendwo ein Licht
und fallen deine Augen zu,
ein heller Laut die Stille bricht.

Ich habe hier keine Idee, aber der Satz ist ein wenig verdreht. Der helle Laut entspricht nicht ganz dem Geschehen. Ich weiß zwar, was du meinst. Dort wird gerufen, gesprochen. Wagen rollen, Geräte piepen.
Vielleicht fällt dir noch etwas ein.

Gebunden an den hohen Eid,
der überzeugt und ernst gelobt,
gemildert wird dein größtes Leid
mit Arzenei, Geschick erprobt.

Da fließen Tränen reich an Zahl,
auch wenn zumeist das Gute siegt,
doch bitter endet manche Qual,
sobald der Lebenshauch entfliegt.

(hier würder "der Lebenshauch versiegt" besser passen, aber oben steht schon "siegt" - hm..)

Ein Rettungsort in höchster Not,
doch widerwillig bleibst du Gast,
da der Gedanke an den Tod
nur schwer ins Bild des Menschen passt.
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten