Thema: Im Traum
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Alt 12.01.2013, 15:44   #9
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asphaltwaldwesen
 
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Das freut mich sehr, wenn mein Kommentar dir nicht nur Freude bereiten konnte, sondern auch das Einander-Verstehen offenbar wird, Thomas.

Das schwungvolle "hinauf" - ich habs mir jetzt nochmal mit deiner Intention gelesen und find es gar nicht schlecht und bin jetzt meinerseits nachdenklich geworden - passt dann gut, wenn man den Text mit diesem Wissen um die Bedeutung nochmals liest. Man betont dann aber anders und es ensteht nach dem "hinauf" eine (bedeutungsvolle) Pause. Meine erste Lesart hat mich das eher als einen Bruch empfinden lassen und metrisch gegen den Strom... aber zu rund ist eben nicht immer das, was die Aussage und Melodie möchte. Also geh da ruhig nach deiner Intention - der Leser fordert ja nicht, sondern meldet bestenfalls rück, was er aus seinem eigenen Erfahrungshorizont und Empfinden mit und aus dem Text macht.

"Wie Gott zu sein und Welten zu schaffen" wär auch mein Änderungsfavorit gewesen...ich habs dann aber nicht vorgeschlagen, weil ich mir dachte, das er-schaffen wäre dir da wichtiger. Aber ich fände es mit "schaffen" optimal von Melodie und Rhythmus her.

Dass du an den alten Formen hängst, find ich gut und das merkt man auch grade den Texten an, in denen du mutig davon abgehst und sie brichst. Ich spüre aber dennoch, dass ein "bewährtes" Gerüst diese Texte trägt - sonst wären sie vermutlich nicht so stimmig. Zumindest sehe ich das so.

Recht liebe Grüße,

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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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