Thema: O Herr
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Alt 20.04.2009, 11:17   #5
Medusa
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Lieber Feirefiz,

Du beschreibst in Deinem Gedicht sehr schön und eindringlich die Doppelmoral des religiösen Denkens und Deine Unsicherheit.

Ich glaube nicht, dass wir für Kraft, Hoffnung, Liebe und auch Lebensfreude den "Chef" da oben dringend notwendig haben, jedenfalls nicht denjenigen, den uns die Kirchen weiß machen wollen. Wie wird er denn im Alten Testament dargestellt? Als ein drohendes, strafendes Monster! Und wie viel Grauen wurde und wird in seinem Namen begangen? Unter welchem Glaubensbekenntnis gingen die Kreuzritter nach Jerusalem? Wem wurden Andersdenkende auf den Scheiterhaufen geopfert? Ach, das sind nur wenige Beispiele, ich könnte Seiten damit füllen!

Antworten auf Deine Fragen gibt es nicht! Die einzige, die jede Diskussion abwürgt, ad absurdum führt, ist: "Du musst eben glauben!" Und nun?

Diejenigen, die dem Diktat der Kirchen kritisch gegenüber stehen, sind und bleiben Außenseiter. Denn die "Gläubigen" halten sich noch immer für die Elite der Gesellschaft, selbst wenn sie den letzten Unsinn, den der Papst in Lateinamerika verzapft hat, gut heißen sollen. Es ist halt Gottes Wille!

Nee, Feirefiz, schau Dich um! Neben dem ganzen Schlechten, das um uns herum geschieht, gibt es Schönheit. Und die wurde nicht in sieben Tagen erschaffen!

Bleibe stolz und nachdenklich, das ist ein guter Ansatz. Und, wie Du siehst, bist Du nicht alleine.

Ich weiß, Dein Gedicht beschäftigt sich nicht mit der Institution, sondern mit der Fähigkeit, glauben zu können. Tja, das muss wohl jede/r für sich selbst entscheiden. Ein kleiner Tipp: Glaub an Dich selbst, damit ist schon viel gewonnen!

Herzliche und sehr nachdenkliche Grüße,
Medusa.
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