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Alt 21.01.2013, 17:46   #5
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 24.04.2011
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Hallo Erich,

das "gleißend" finde ich sehr passend und gar nicht zu viel. Das an "der Seele reißend" ist etwas hart, aber auch nur, weil es mir im Zusammenhang mit dem "die Äste weißend" in der Zeile davor ein wenig erzwungen klingt. Eine Verbesserung ist schwer. Wenn du darauf bestehen willst, dass das "s" im Reimwort unbedingt scharf sein muss, dann glaube ich nicht, dass es möglich ist. Wenn du ein stimmhaftes "s" zulässt, dann schein es mir möglich, weil dann z.B. "weisend" und "kreisend" zur Verfügung stünden. Ich kann mir z.B. vorstellen, dass die Äste den Blick "weisen", oder etwas die "Seele zum Waldrand weisendes", Blicke könnte dorthin "kreisen" und die Seele "weisen", etc.

Aber man muss schon eine sehr gute Idee haben, wenn man das Gedicht verbessern will. Ich finde es sehr gut wie es ist.

Ist es nicht tragisch, dass die Unberührtheit so anziehend wirkt, dass wir nicht ferne und betrachtend bleiben können, uns nähern und damit den Reiz zerstören?

Liebe Grüße
Thomas

P.S.: Ich muss gestehen, dass ich es im Schnee oder am Strand auch schön finde, wenn eine einzige Spur eines Menschen durch die ansonsten unberührte Natur verläuft. Wahrscheinlich weil ich mich dann in den Vorgänger hineinversetzen kann.
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© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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