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Alt 25.04.2011, 15:38   #5
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hallo Thomas,

ich habe deine beiden Antworten zu einem Post zusammengefügt, weil es bei uns, wie in den meisten Foren, üblich ist, dies in einem Beitrag abzuhandeln, also ein sogenanntes Doppelposting zu vermeiden.
Und hier muss gleiches Recht für alle gelten.

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Selbstverständlich bleiben Änderungsvorschläge immer nur Anregungen, weil niemand einen Text besser kennt, als der Autor selbst.
Der Kommentator kann sich also nur von "außen" an den Text heran arbeiten und trifft daher manchmal neben die eigentlichen Intentionen des Autors.

Zur Veränderung der Zeile 4 in Teil I kann ich nur sagen, daß ich das anfangs auch so in Betracht gezogen habe.
Jedoch käme durch diese Umstellung eine Doppelung zum Tragen, weshalb ich das wieder verwarf:

In einen grenzenlosen Raum,
Gewiegt von einem Zukunftstraum,

Zudem stellt sich hier die Frage in welchen Raum das Boot treibt. Das bleibt mir zu unbestimmt, denn so viele Räume gibt es schließlich nicht.
Und da hier wohl ein spezieller Raum gemeint ist, finde ich, daß er schon einer näheren Definition bedürfte, sonst bleibt es m. E. zu schwammig.

Zu Zeile 6 will ich erwähnen, daß ich diesen Gedanken auch hatte, es aber ebenfalls wieder verwarf, da die Einfügung des Wortes "hat" an dieser Stelle eine unschöne Inversion darstellt, die mir ebenfalls nicht gefällt.

Zu Strophe 1 in Teil II kann ich nur sagen, daß ich mir unter einem "zarten" Morgen nicht viel vorstellen kann. Gibt es auch einen wilden oder einen harten Morgen? Ich glaube kaum. Ein Morgen kann z.B. jung, schön, hell oder dunkel sein, aber zart?
Zur Sonne möchte ich noch anmerken, daß es mir nicht stringent erscheint, wenn sie das "Dunkelrote" überwindet.
Schließlich ist sie der ursächliche Grund für die Färbung des Horizonts und die Himmelsröte kündigt ihren bevorstehenden Aufgang an.

Zum singenden Herzen möchte ich noch anmerken, daß es hier der Doppelung gar nicht bedarf. Das Herz "übersingt" doch schon den Vogelchor, ist also demnach schon viel lauter, so daß das zweite "sang" hier eher störend, als verstärkend wirkt, denn der Leser hat das singende Herz ja schon vernommen.

Aber wie schon gesagt, kann ich nur die Wirkung des Textes auf mich beurteilen, so wie er bei mir ankommt.
Andere Kommentatoren sehen das vielleicht anders und dann ist es auch gut.

Wenn ich aber ein solch ausführliches Feedback abgebe, dann möchte ich dies auch gewissenhaft tun und nichts unter den Teppich kehren, was mir als Leser, auf den das Gedicht ja wirken soll, auffällt.


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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