Hi Sy!
Die Missverständnisse beginnen in Z1 mit dem "aus dem
Bild gestiegen" - das ist die falsche Phrase, wenn der Maler eigentlich durch einen leeren Rehmen steigen soll, denn solch ein leerer Rahmen IST nun mal KEIN Bild!
Ich würde es in etwa so formulieren - wenn ich darf:
Durch einen Rahmen ist dein Sinn gestiegen,
der ohne Leinwand steht vor einer Weite
und Wiesen zeigt an seiner Sonnenseite,
bereit für Freiheit und Gedankenfliegen.
So muss dein Pinselstrich sich nicht verbiegen,
du siehst das erste Bild und nicht das zweite,
die Farben leuchten bunt in voller Breite,
und die Palette bleibt am Boden liegen.
Mit Obsession verwischst du die Konturen,
und Farben gehen mit dir auf die Reise.
Gefunden werden keine festen Spuren -
vielleicht fühlst du dich frei und ungebunden?
Die Hürden im Gehirn verschwinden leise,
denn du hast gelbes Sonnenlicht gefunden.
Ein paar subtile Änderungen, und schon wird das Bild vor Augen klarer. In S3Z1 habe ich noch einen Rechtschreibfehler entdeckt: Dein "verwischt" braucht noch ein "s" vor dem "t", da es sich an eine 2. Person (du) richtet.
Nicht ganz klar ist mir der Hinweis auf "gelbes" Sonnenlicht am Ende - hat es damit eine besondere Bewandtnis (Hommage an van Gogh? Er hatte ein besonderes Verhältnis zu Gelb: Sonnenblumen, Korn, farbige Himmel, Nachtbeleuchtung ... - vor allem als Komplementärkontrast mit Blau), ansonsten klänge etwas wie "wahres Sonnenlicht" sicher lyrischer an jener Stelle.
Ein schönes Gedicht - da macht das Bearbeiten Spass!
Nimm, was dir brauchbar erscheint.
LG, eKy