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Alt 03.10.2010, 22:26   #2
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
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Hallo Walther

Formal gelungen, inhaltlich triffst du die beschriebenen Gefühle zu so einem Ereignis ebenso. Gefällt mir gut, dass dazu noch die Scham, Trauer offen zu zeigen, mit ausgedrückt wird. Denn es gehört vielleicht auch Ehrlichkeit sich selbst gegenüber dazu, sie geschehen zu lassen. Ich weiss, dieses "mannhafte" Unterdrücken von Emotionen gehört wohl auch in unserem Kulturgebiet zum Bereich "Selbstbeherrschung" und nach außen gezeigte Stärke; es hat in der Gemeinschaft jedoch ursprünglich den Sinn, den anderen Trauernden (Weibern und Kindern) ein Vorbild von Mut und Zuversicht zu geben, an dem man sich "aufrichten" kann. Im Laufe der sozialen Entwicklung ist so ein Verhalten meiner Ansicht nach allerdings vollkommen fehl in männlich geprägte Selbstsicht geraten. Trauern und Tränen schwächen im Grunde nicht, sie sind Mechanismen, um leichter loslassen zu können. So man/frau denn will.

So wie du es ausgedrückt hast, finde ich Folgendes am Gedicht weniger gut: Die Doppelpunkte in den Zeilen 1,3 und 7. (Müssen die sein?)
und bis auf die erste Zeile der Strophe 1 die anderen drei!

Mir fiel zumindest für Zeile 2 und 3 ein:

Im Augenwinkel glitzern ein paar Tränen.
Der kalte Wind begünstigt seinen/diesen Schmerz.
Ein Eisschwert sticht ihm in sein wundes Herz.

Ein Fehler, sich in Sicherheit zu wähnen.


denn ein Eisschwert, das in das Herz fährt ...
und die letzte Zeile beginnt nun leider wie die dritte - aber die gefällt mir sowieso nicht besonders gut ...

Blaugold
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