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Alt 02.02.2013, 09:12   #9
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Hi Cebrail,

*kicher* mit Speck fängt man Mäuse, nicht wahr?

Ok, ich gehe gerne in diese Falle, vor allem, weil ich mich in der letzten Zeit ausführlich der Sonettform gewidmet habe.

Nun erfüllen meine Texte sicherlich nicht alle die üblichen Ansprüche, die an ein klassisches Sonett gestellt werden, aber darum geht es gar nicht. Ich finde einfach diese Form so faszinierend und darum experimentiere ich so gerne damit.

Außerdem muss ein "modernes" Sonett heutzutage nicht mehr zwangsläufig den üblichen, klassischen Vorlagen folgen, um ein Sonett zu sein.
Das Sonett ist nämlich darüber hinaus auch ein sogenanntes "Klanggedicht", daß ganz einfach durch seinen Aufbau und fließende Sprache gestaltet werden kann.

Und woran ich persönlich ebenfalls sehr große Freude habe, ist das vorgeschriebene "Korsett", was ich keineswegs als einengend empfinde, sondern ganz im Gegenteil immer wieder als Herausforderung verstehe, meine Sprache und den zu vermittelnden Inhalt so zu gestalten und nicht anders.
Darin liegt für mich, also rein subjektiv gesehen, die eigentliche Kunst, meine Verse zwar den formalen Zwängen unterzuordnen, jedoch den natürlichen Sprachfluss dabei zu erhalten, so daß es nicht gekünstelt, sondern gekonnt klingt. Zumindest versuche ich mich darin. Immer gelingen tut dies selbstverständlich nicht, aber da macht eben die stetige Übung den Meister.

In Haikus habe ich mich auch schon versucht, doch dies ist schon eine ganz spezielle Angelegenheit und ich kann mich nicht recht mit ihnen anfreunden, da sie mir zu wenig Spielraum lassen, weil sie mir allein durch ihre Knappheit nicht für komplexere Themen geeignet scheinen, sondern lediglich kurze Momentbetrachtungen wiederspiegeln.

Es ist eben auch eine spezielle Art der Dichtung, die allerdings einen ganz anderen kulturellen Hintergrund besitzt, so daß ich mich sehr schwer damit tue.
Es gibt sicherlich sehr schöne Haikus in deutscher Sprache, aber ich finde, sie sind eher rar gesäht.

Diese Art liegt mir einfach nicht und so sage ich mir selbst, Schuster, bleib bei deinen Leisten. Da weiß ich wenigstens, was ich zu leisten imstande bin und schreibe lieber einigermaßen passable Sonette, als schlechte Haikus.

Trotzdem finde ich deinen Text gelungen, denn er ist ja mehr satirisch zu verstehen, auch wenn ich den hier beschriebenen "Dichterstreit", an dem ich ja nicht ganz unbeteiligt bin, eher als "Dichterwettstreit" sehe, der für alle Beteiligten nur ein wenig Spaß bringen soll.

Und daran hast du dich ja jetzt hier erfolgreich beteiligt, so daß dieser Wettstreit durchaus als erfolgreich azusehen ist.

Das hat mir gut gefallen.


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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