Tod einer Scheinzypresse
Du hast noch grad die Häuser überragt,
hast Schatten all die Jahre uns gespendet,
so imposant und mächtig, hochbetagt.
Nun ist dein Dasein gnadenlos beendet.
Du bist gefallen, langsam, Stück für Stück,
hast heut so grausam deinen Stolz verloren.
Nichts bringt uns deine Größe je zurück.
Dein Schrei verhallt im Lärme der Motoren.
So oft hab ich an dir hinaufgeschaut,
nun liegst du vor mir, totes Holz auf Spänen,
die grünen Zweige sind mir noch vertraut,
dein Blut fließt stumm in meinen stillen Tränen.
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