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Alt 08.02.2013, 09:09   #6
Galapapa
Galapapa
 
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Hallo Erich,
danke für Dein Lob und Deinen Kommentar!
Im beschriebenen Fall war der mächtige Baum, der die Häuser weit überragte, unbeliebt weil er die Sonne verhüllte und bei Sturm eine Gefahr gesehen wurde.
Zypressenholz scheint außerdem sehr begehrt und wertvoll zu sein.
Das aggressive Geräusch einer Motorsäge und das Krachen und Ächzen eines fallenden Baumes, der "Blutgeruch" nach frisch geschlagenem Holz, das alles empfinde ich wie den Aufschrei, den Todesschrei des niedergestreckten Baumes. Deshalb möchte ich diesen übertragen gemeinten "Schrei" gerne im Text belassen. Gerade diese Stelle ist für mich sehr wichtig in diesm Gedicht. Das verstehst Du sicherlich.
Nochmals danke und herzliche Grüße!
Galapapa

Liebe Dana,
danke für Dein schönes Lob.
Dieser riesige Baum stand im Garten des Hauses, in dem wir gelebt haben bis meine Tochter neun Jahre alt war. Die folgenden 14 Jahre lebten meine Tochter und ich allein im übernächsten Haus; der prächtige Freund war dann also unser Nachbar.
Sterben musste er, weil er zu viel Schatten erzeugte und sein Holz wohl sehr wertvoll ist.
Meine Tochter und ich, wir haben beide geweint als er fiel.
Diesen Aufschrei empfinde ich genau wie Du, immer wenn wieder einer hingestreckt wird.
Mit lieben Grüßen!
Galapapa

Hallo ginTon,
auch Dir herzlichen Dank für Dein Lob!
Danke auch für Deine Anregung zu S3/V1! Allerdings sehe ich das auch als Geschmacksache. Immer die gleiche Form in einem Text kann ja auch langweilig empfunden werden.
Mit dem "so" wollte ich das "oft" eben unterstreichen. Das mag in manchen Ohren altmodisch klingen.
Klar, es ist müßig, darüber zu diskutieren; ich ändere es jetzt mal in Deinem Sinne.
Herzliche Grüße an Dich!
Galapapa

Liebe marzipania,
erstmal danke schön für Dein Lob!
Was die Schieflage bezüglich des "Schreies" angeht, so empfinde ich, dass rein von der Sprache her gesehen auch diese Metapher ins Bild passt; außerdem ist es nicht die einzige.
Ich habe mal versucht, die Strophe diesbezüglich zu ändern, doch das ging dann immer zu Lasten des ganzen Gefüges (irgendwie hat mich das dann an die Szene von Loriot "das Bidl hängt schief" erinnert; das Geraderücken hatte da ja schlimme Folgen); die Meinungen gehen hier ja auch in den Kommentaren auseinander.
Ich selber habe in dem schrecklichen Lärm beim Fällen eines Baumes immer schon einen Todesschrei gehört und empfunden. Deshalb lasse ich das nun mal so stehen.
Ich kann Dich sehr gut verstehen. Auch ich komme überhaupt nicht mit der Einstellung vieler Zeitgenossen klar, Pflanzen und eben auch Bäume als "Sache" zu bezeichnen, als ob man das Leben darin einfach ignoriere.
So etwas wie eine Seele kann man nur empfinden; ich habe in Bäumen eine solche oft gespürt, so komisch das für manchen jetzt klingen mag. Für mich ist das dieser Herzschlag, von dem Du geschrieben hast.
Ich lasse mich auch gerne auslachen, wenn ich mit meinem Pflanzen im Garten rede...
Mit lieben Grüßen an Dich!
Galapapa
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