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Alt 14.04.2017, 19:53   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Faldi!

Eigentlich wiederholt sich nur alles:

Erdogan verfährt ebenso wie Hitler, indem er Stück um Stück die demokratischen Kräfte, die ihm im Weg stehen, diskreditiert und aushebelt.
Seine Anhänger und weite Polizeikreise benehmen sich wie dereinst die SA und prügeln die Opposition stumm. Sobald er die ganze Macht hat, steht seiner Diktatur nichts im Wege.

Und wie war es damals mit den Flüchtlingen? all den Juden und Andersdenkenden, die versuchten, vor den Nazis zu flüchten? Unzählige mussten verrecken, weil die damaligen "Verfechter der Menschlichkeit und des Rechts" sich nicht mit ihnen belasten wollten und ihnen das Einreiserecht verwehrten.

Seltsam, dass davon heute kaum noch jemand spricht in den "Siegerstaaten"! Und heute? Heute sind WIR die rettende Insel, und tun dasselbe wie damals die "Guten"! wieviele Flüchtlingskinder müssen noch im Mittelmeer ersaufen oder in Internierungslagern unter unmenschlichen Bedingungen ihre Kindheit verleben, ehe bei uns auch nur ein Breitarsch Gewissen entwickelt?

Aber nein, wir haben ja sooooolche Angst vor dem Islam! Ich sag mal was: Wenn wir diese Völker weiter wie die letzte Scheiße behandeln, dann dürfen wir bald zurecht Angst haben! Nichts ist so bitter wie der Hass der Abgewiesenen! Erdogan weiß das und sammelt sie alle ein, die von Europa Gedemütigten und Enttäuschten!

Auf uns Dichter werden die Menschen genauso wenig hören wie auf die Mahnungen der Intelligenten und Weisen - zu gern beharrt man auf dem Status quo und erwehrt sich lieber jeder Veränderung innen oder außen. Seien es Diktatur, sinnloser Krieg, Extremismus oder Brutalkapitalismus - die meisten denken, das gehe sie nichts an, solang es sie selbst nicht direkt und deutlich merkbar betrifft.

Du weißt das, daher das "Zynische" in deinem Gedicht!

Dennoch sehr gern gelesen!

LG, eKy
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