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Alt 10.09.2011, 20:45   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Liebe Stimme,

so kann man sich das Sterben vorstellen. Da bleibt kein Raum mehr für Traurikeiten und Hoffnungen. Die Sinne entschwinden fast aufzählend und was mir als besonders gelungen auffällt; es blieb nicht einmal mehr Raum für Reime.
(Ich bin ganz sicher, dass du dich bei diesem Thema bewusst für Reimlosigkeit entschieden hast.)

So sehr mir die Aufzählform im letzten Wahrnehmen und Entschwinden imponiert:

Zitat:
Zitat von Stimme der Zeit
Der Himmel, er besteht aus grauen Wolken.
Die Farben, sie verblassen zu Gespenstern.
Das Fühlen, es entfernt sich immer weiter.
so gern würde ich es unterbrochen sehen. Es dauert immerhin Tage - (letzte Strophe, Vers 4)

Ebenso die
Zitat:
kalten Schichten
. Hier frage ich mich; kalte Schichten von was?

Ich fette mal meine Ideen ein - du entscheidest, ok?

Der Himmel heut besteht aus grauen Wolken.
Ein Spiegelbild vom Schleier der Gefühle
mit seinen Schattenfingern, die jetzt wandern,
verdunkeln meinen Blick auf diese Welt.

Die Farben, sie verblassen zu Gespenstern.
Als Illusion der Lebenswirklichkeiten
sind sie auf einmal nichts als leere Hüllen;
ich spüre, wie die Willenskraft entweicht.

Das Fühlen, es entfernt sich immer weiter.
Im Inneren verweilt nur nacktes Denken
und überzieht mein Ich mit Kälteschichten.
Verwirrung herrscht: Wo bleibt die Traurigkeit?

Getrennt von mir betrachte ich Distanzen.
Vergeblich auf der Suche nach der Hoffnung.
Entferne mich auf unbekannten Wegen,
verliere täglich mehr von meinem Selbst,
zuletzt das Denken ...

Um die Änderungen zu erklären, fette ich hier die von mir gefühlten "Störungen" an: (Weil schon so viele Der und Das da sind )

Der Himmel, er besteht aus grauen Wolken.
Ein Spiegelbild vom Schleier der Gefühle
lässt heute seine Schattenfinger wandern,
verdunkelt meinen Blick auf diese Welt.

Die Farben, sie verblassen zu Gespenstern.
Als Illusion der Wirklichkeit des Lebens
sind diese weiter nichts als leere Hüllen;
ich spüre, wie die Willenskraft entweicht.

Das Fühlen, es entfernt sich immer weiter.
Im Inneren verweilt nur nacktes Denken,
es überzieht mein Ich mit kalten Schichten.
Verwirrung herrscht: Wo bleibt die Traurigkeit?

Getrennt von mir betrachte ich Distanzen.
Vergeblich auf der Suche nach der Hoffnung.
Entferne mich auf unbekannten Wegen,
verliere täglich mehr von meinem Selbst.

Bis schließlich auch das Denken noch erstirbt.

Zuletzt aber noch ein Lob:
das nackte Denken überziehen lassen ist gut durchdacht.

Mit Lob und kleinen Mäkeleien
grüßt ganz lieb
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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