Thema: Ein Wort nur
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Alt 15.08.2023, 09:13   #2
Rentner Hartwig
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 20.03.2010
Beiträge: 33
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Hallo lieber Wellengang,

das ist sehr interessant und berührend, auch wenn es verschiedene Interpretationsmöglichkeiten gibt.

Ich sehe mich vor, einer Autorin oder einem Autor einen bestimmten Gedanken zu unterstellen, daher lege ich Wert darauf, dass diese oder dieser weiß, dass eine Interpretation immer aus Sicht des jeweiligen Lesers erfolgt.

Hier geht es um "ein Wort nur" und das lautet "Nein".

Ich könnte mir vorstellen, dass es sich hierbei um eine ähnliche Thematik handelt wie auch in meinem letzten Gedicht.
Der Protagonist oder die Protagonistin hat ebenfalls einen geliebten Menschen verloren.
Warum ich darauf komme, möchte ich gerne kurz erläutern.

Dieses Wort "Nein" könnte die Antwort darauf sein, ob jemand z.B. eine schwere Operation oder eine Krankheit überstanden hat.
Das schließe ich aus der "Kälte" und den "sich schließenden Augen" in Strophe zwei.
Das einzige, was mich irritiert, sind die Tannenzweige in Strophe eins. Die kann ich nicht einordnen, sonst müsste ich eventuell das Geschehen in die Weihnachtszeit verlegen, was ich aber nicht möchte.

Ich hätte daher einen Vorschlag:

Ein Wort nur brachte mich zum Schweigen,
es grub sich tief im Herzen ein,
es sang zu einem dunklen Reigen
und dieses Wort hieß einfach Nein.

Die Wangen brannten trotz der Kälte,
die Augen schlossen sich und dann
verlor sich eine Antwort, die ich wählte, (Komma)
im Nirgendwo und Nirgendwann...

Ich meine, der "Reigen" passt mehr als die Tannenzweige. Es gibt auch den Reigentanz, so dass auch der von dir gewählte Begriff "tanzen" Berücksichtigung findet. Auch ist der Reigen etwas allgemeiner als die Tannenzweige, die ich wirklich hier nicht einzuordnen weiß.

Dichtergrüße vom Rentner Hartwig
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