Wozu brauche ich den Mond? / 1
Heute Nacht - an Schlaf war nicht zu denken,
die Sorgen ließen mich nicht ruhn,
bat ich den Mond, mir Schlaf zu schenken,
er hätt ja sonst kaum was zu tun.
Und plötzlich sprach zu mir der greise:
Ich hab grad Pause, was ist los?
Ach guter Mond, sprach ich ganz leise,
mein Kummer ist so schrecklich groß.
Ja, Ja, verliebt, ich kenne die Geschichten.
Dann schenk ihm endlich ganz dein Herz.
Und kann die Liebe er nicht gut verrichten,
dann nimm den nächsten, ohne Scherz.
Sprach er zu mir und war verschwunden.
Verwundert trank ich einen Wein.
Mir schien sein Leben auch zerschunden
und schlief weinselig schließlich ein.