Thema: Glut
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Alt 30.04.2017, 13:11   #2
Eisenvorhang
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Hallo eky

"der grünen Glut von Sonnentagen" ist eine Metapher, die ich fast schon schmecken kann.
Der Wunsch danach das Erlebte wieder und wieder zu erleben kommt auf.

S1V4 "bis ihre Herbste allen Drang zum Ende runden."

Vielleicht würde ich:

"bis ihre Herbste allen Drang zu Ende runden".
"zu Ende" harmoniert für mich mehr mit "runden", auch wenn dadurch der Drang gemeint wird und nicht das eigentliche Ende, was nach dem Herbst folgt, in dem Sinne das Ableben.

In Strophe zwei finde ich die erwähnte Anmaßung durch "erkühnt" sehr wichtig, fast rebellisch, aber auch scheint das LI unverstanden, durch die langen Wege des Lebens zu schreiten. Eine klassische Antithese.
"erkühnt" ist eine Bewertung, was ich nicht so gut finde. Es sollte interpretierbar bleiben, in meinen Augen. Das sieht aber jeder anders.
Ich hätte "erkiest" oder "auserkiest" geschrieben, so, dass das LI die Haltung annimmt und sich das Anmaßende für den Leser erschließen kann.

Die Frage ist, was ist gut und was ist Glück? Glück als Solches ist für mich eine gefährliche Prämisse.

"in neue Seligkeiten, bis sie nicht mehr tragen,"
Was tragen sie? Die Sonnentage oder das Sehnen?

Und nochmal: ich finde es wunderschön, dass du das Grün der Erde ansprichst und nicht das typische blau.

Ein äußerst schönes Sonett lieber eky

Allergernst gelesen.

vlg

EV
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