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Alt 05.04.2024, 22:00   #1
ginTon
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Standard GROSSE MEDITATION: DAS GROSSE LEIDEN

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Worte zur Kunst: Expressionismus
GROSSE MEDITATION: DAS GROSSE LEIDEN
(Blankosonett)

die Nacht schlägt Glockenschlag ins wunde Kissen
und breitet ihre Flügel schweigend aus
vom Tag bleibt nicht viel, außer großes Leiden
das jeden Pinselstrich „Licht“ übermalt

mit schwarzer Farbe, einem Raum für Vieles
versenkt im Klemmbrett, welches Züge trägt
die meinen Fingergrund aufs tiefste gleichen
und schräg entzaubern, was dazwischen liegt

das Leid zerrinnt in einem Lidstrich Träne
und malt ein Lächeln wund aufs Pappmaché
um von dem Fokus SCHMERZ kurz abzulenken

trägst du die Farbe auf im Kleinformat
gelebter Liebe [Leid als Ausdrucksmittel]
die viel erträgt, bevor sie Früchte reift…





Anmerkung: Das Gedicht stellt das Leiden des Malers Alexej von Jawlensky in den Mittelpunkt, der am Ende seines Lebens schwer an rheumatoider Arthritis erkrankte und dabei neue Möglichkeiten der Pinselführung suchte, siehe: hier. Des Weiteren wird die Meditation in diesem Kontext als Hilfsmittel vorgestellt, den Aufmerksamkeitsfokus Schmerz auf andere Stimuli oder Konzentrationspunkte zu lenken , siehe: hier.

*Text zum Bild: Alexej von Jawlensky DAS GROSSE LEIDEN Galerie unbekannt
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Geändert von ginTon (07.04.2024 um 21:41 Uhr)
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