Thema: Im Übergang
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Alt 20.01.2016, 13:19   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Sy!

Schönes Sonett, fließende Sprache. Tipps für ein paar Details:

Als ob die Erde ein Verlangen hätte Klingt lyrischer, edler als ein "als wenn". Kein Komma am Zeilenende.
nach ewig trauter, ungestümer Güte Kein Komma am Ende.
und weiß verhülltem, fröhlichem Gemüte,
dem Ruhen gleich im warmen Daunenbette, Hier zur Abwechslung ein Vergleich, um die lange Aufzählung aufzulockern.

und weit entfernt zerfließen Niederlagen. Logisches Satzende.
Auch wenn jetzt Überlebensregeln gelten,
verweilt sie gern in schneebedeckten Welten.
Der Frühling erdet und will Leben wagen Hier fehlt das "...jene, die..." doch merklich. Komma nach "erdet". Ich biete jedoch diese übersichtlichere Alternative.

nach langer Ruhe unter hartem Eise,
verharrt mit stiller Kraft in kalten Krumen, Verständlicher.
sich weise sammelnd für die weite Reise, "sammelte" wäre der Konjunktiv gewesen. Aber besser so.

verwandelt weiße Flächen still und leise
in Grün und Meere voller Frühlingsblumen
auf eine bunte, schöpferische Weise.


Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (20.01.2016 um 13:24 Uhr)
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